OB-Wahl Frankfurt: FDP ohne Wahlempfehlung

Die Liberalen positionieren sich bei der Stichwahl nicht. Bei den Grünen soll es ein Mitgliedertreffen geben.
Es geht in die Stichwahl ums Oberbürgermeisteramt, und SPD-Kandidat Mike Josef und CDU-Kandidat Uwe Becker werben um die Stimmen der unterlegenen Kandidat:innen. Bahnbabo Peter Wirth hat seinen Wählerinnen und Wählern bereits am Montag Mike Josef ans Herz gelegt, von der FDP wird es dagegen keine Wahlempfehlung geben. Das hat der Kreisvorstand am Montag beschlossen.
Die FDP ist im Römer in einer Koalition mit Grünen, SPD und Volt. Im Vorstand habe es Präferenzen für beide Kandidaten gegeben, sagte Fraktionsvorsitzender Yanki Pürsün, der mit seiner eigenen Kandidatur am Sonntag auf 2,8 Prozent gekommen war. Aber die Liberalen würden aus Überzeugung keine Wahlempfehlung an die Wählerinnen und Wähler abgeben wollen. Stattdessen schicke man den Kandidaten Wahlprüfsteine, sagte Pürsün. Die Antworten wolle man den Mitgliedern weitergeben und möglicherweise auch veröffentlichen.
Die Entscheidung gegen eine Wahlempfehlung ist damit bei der FDP gefallen, bei den Grünen ist weiterhin unklar, ob es eine geben wird. Ihre Kandidatin Manuela Rottmann war am Sonntag mit 21,3 Prozent knapp an der Stichwahl gescheitert. Für Becker und Josef wird es am 26. März vor allem um diese Stimmen gehen. Bei einem Vorstandstreffen der Grünen am Montagabend zur Wahlanalyse war auch das Thema Wahlempfehlung besprochen worden, „aber wir wollen nicht von oben herab etwas entscheiden“, sagte Kreissprecherin Julia Frank. Es solle weiter darüber gesprochen werden. Mit Magistrat, Fraktion und Basis.
Ein Mitgliedertreffen soll in der nächsten Woche stattfinden, der genaue Termin steht noch nicht fest. „Wir haben dringenden Diskussionsbedarf“, sagte Frank. Wie die Wahl gelaufen sei, was das nächste Mal besser gemacht werden könne – das soll bei dem Treffen besprochen werden. Und auch die Sache mit der Wahlempfehlung soll Thema sein. „Klar, Uwe Becker steht uns nicht besonders nahe“, sagte Frank. Das hätten seine Aussagen, den Grünen das Verkehrsdezernat entziehen zu wollen, gezeigt.
Für die Grünen gehe es darum, „wie wir weiter unsere Themen umsetzen können“. Und man wolle „die Koalition stärken und nichts tun, was sie schwächt“. Aber ob die Partei eine Empfehlung ausspreche, darüber müsse mit den Mitgliedern gesprochen werden.