OB-Wahl Frankfurt: Bunte Plakate für ein buntes Frankfurt

Eine Unterstützerinitiative will an Litfaßsäulen für Mike Josef als Oberbürgermeister werben. Die Gruppe ist ziemlich heterogen. Auch ein früheres Stadtoberhaupt kämpft für Josef.
Neun Köpfe, neun Slogans, neun Farben: Die „Initiative Mike Josef“ hat am Dienstag eine Plakatkampagne vorgestellt, mit der sie vom 24. Februar an auf Litfaßsäulen in Bornheim, Westend, Nordend und Innenstadt zur Wahl des SPD-Kandidaten zum Frankfurter Oberbürgermeister aufrufen will.
„Damit Frankfurt bunt bleibt und offen für alle“, steht auf dem Plakat, das Paula Macedo Weiß, die Initiatorin der Gruppe für Josef zeigt. „Wir brauchen jemanden, der etwas von der wunderbar bunten Melange in Frankfurt versteht“, sagt die aus Brasilien stammende Kulturproduzentin bei der Vorstellung der Aktion in Sachsenhausen. Die Initiative, die bisher vor allem auf die Veranstaltungsreihe „Happy Hour mit Mike Josef“ setzte, sei formlos, spontan und unparteiisch – und erfahre „wahnsinnig viel Zuspruch“.
Die Gruppe ist ziemlich heterogen, schon das Spektrum der Frankfurterinnen und Frankfurter, die sich auf den Plakaten zu Mike Josef bekennen, ist groß. Es reicht von Joey Heinzelmann-Ekoos, der mit anderen Bewohner:innen, letztlich erfolglos, gegen die Verdrängung aus dem Haus Wingertstraße 21 kämpfte, über Musiker Ata Macias bis zu einem früheren Oberbürgermeister.
Von Schoeler wirbt für Josef
Seit 1995 – also seiner Wahlniederlage gegen Petra Roth (CDU) habe er sich nicht zur Frankfurter Kommunalpolitik geäußert, sagt Andreas von Schoeler (SPD) in den Räumen des Fotografen Oliver Tamagnini, der die Aufnahmen für die Kampagne gemacht hat. Für Mike Josef gebe er diese Zurückhaltung auf. Der sei führungsstark, kommunikativ, gehe auf die Menschen zu, könne Brücken bauen – und sei damit der am besten geeignete Kandidat für das Oberbürgermeisteramt.
Dass Mike Josef jemand sei, der „das Herz am rechten Fleck“ habe, stellt Kati Strack, Betriebsratchefin des Warenhauses Galeria an der Zeil, heraus. Als der frühere Karstadt an der Konstablerwache vor 2,5 Jahren vor dem Aus stand, sei es Mike Josef gewesen, der die Belegschaft, die für den Erhalt kämpfte, mit aller Tatkraft unterstützt habe. Seitdem genieße er über das Warenhaus hinaus großes Ansehen bei den Beschäftigten im Einzelhandel an der Zeil, sagt Strack.
Mike Josef stehe mit seiner Person für vieles, was Frankfurt ausmache, sagt der Künstler Tobias Rehberger. Und lobt etwa dessen Pragmatismus und unprätentiöse Art.
Die Initiative für Josef setzt auch ihre Veranstaltungsreihe „politische Happy Hour mit Mike Josef“ fort. Am Freitag, 24. Februar, 18.30 Uhr, soll es in den Räumen an der Schweizer Straße 5 diesmal um Kultur gehen.
OB-Wahl in Frankfurt
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