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OB-Wahl Frankfurt: Becker (CDU) in fast allen Stadtteilen vorne

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Von: Sandra Busch

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Mike Josef (SPD) hat in zwei Stadtteilen die Nase vorne, Uwe Becker (CDU) in 41.
Mike Josef (SPD) hat in zwei Stadtteilen die Nase vorne, Uwe Becker (CDU) in 41. © Rolf Oeser

Die Frankfurt-Karte ist schwarz eingefärbt, nur fünf Stadtteile gehen an die Konkurrenz. CDU-Kandidat Becker kommt vor allem bei Älteren an.

War die Stadtteilkarte von Frankfurt bei der OB-Wahl 2018 noch ziemlich rot, bei der Kommunalwahl 2021 ziemlich grün, so ist sie nun bei der OB-Wahl 2023 ziemlich schwarz eingefärbt. In 41 von 46 Stadtteilen liegt der CDU-Kandidat Uwe Becker vorne. Grünen-Kandidatin Manuela Rottmann konnte nur in drei Stadtteilen punkten, SPD-Kandidat Mike Josef in zwei.

Rottmann wurde nur in Rödelheim, Fechenheim und Nordend-Ost stärkste Kraft. In Nordend-Ost holte sie zwar mit 31,4 Prozent ihr bestes Ergebnis, aber die Grünen-Hochburg Nordend bröckelt. Denn Nordend-West, bei der Kommunalwahl 2021 gab es dort das zweitbeste Grünen-Ergebnis, ging mit 31,2 Prozent an Becker.

Es ist der Stadtteil, in dem die Umgestaltung des Oeder Wegs zur fahrradfreundlichen Nebenstraße zu großen Diskussionen über die Verkehrspolitik der Stadtregierung und des grün geführten Verkehrsdezernats führte und es Proteste gegen Sperren für Autofahrer:innen gibt. Becker hatte im Wahlkampf die Einschränkungen für Autofahrer:innen kritisiert und immer wieder auch vor „Autofeindlichkeit“ gewarnt.

Josef steht in zwei Stadtteilen an der Spitze: in Bornheim – seinem Heimatstadtteil – und im Riederwald. Im Riederwald holte er auch mit 37,9 Prozent sein bestes Ergebnis, der Stadtteil ist seit jeher eine SPD-Hochburg. Becker erreichte in Nieder-Eschbach die absolute Mehrheit mit 56,6 Prozent.

Der unabhängige Kandidat Niklas Pauli war angetreten, um zu verhindern, dass für den Bau der Europäischen Schule am Ratsweg Kleingärten des KGV Riederwald aufgegeben werden müssen. Und so erzielte er auch im Riederwald sein bestes Ergebnis: 1,6 Prozent.

Dort kommt auch der Bahnbabo auf acht Prozent, ist aber in Oberrad noch beliebter. Da erreicht er 10,7 Prozent. Im Riederwald, in dem es nicht nur um Kleingärten, sondern auch um den Bau des Autobahntunnels geht, holte auch Daniela Mehler-Würzbach (Linke) mit 8,1 Prozent ihr bestes Ergebnis, Yanki Pürsün (FDP) hat dort seinen persönlichen Tiefstwert. Seinen Höchstwert mit 4,9 Prozent erhielt er in Kalbach-Riedberg.

Ältere wählen Becker

40,4 Prozent der Frankfurter:innen gingen am Sonntag wählen – die zweithöchste Wahlbeteiligung bei einer OB-Wahl seit Einführung der Direktwahl 1995. Becker sprach vor allem die Älteren an. Er liegt bei den über 70-Jährigen vorne, je jünger die Wähler:innen, desto weniger konnte er überzeugen. Nur bei den Männern bis 24 Jahren schnitt er überdurchschnittlich ab. Generell hatte Becker bei Männern einen höheren Zuspruch als bei Frauen.

Rottmann dagegen konnte bei Jüngeren punkten, vor allem bei Frauen. Bei Wähler:innen ab 60 Jahren verlor sie Zustimmung. Josef erreichte alle Altersgruppen etwa auf demselben Niveau. Er überzeugte Frauen mehr als Männer.

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