Mike Josef will, dass Schulen schneller saniert und gebaut werden. Eine Milliarde Euro sollen insgesamt in sechs Jahren zusätzlich Bau und Sanierung zur Verfügung stehen. Um dem Mangel an Erzieher:innen entgegenzuwirken, will sich Josef für einen „Frankfurt-Zuschlag“ einsetzen – mehr Gehalt, um den Arbeitsort Frankfurt attraktiver zu machen. So will er eine Betreuungszeitgarantie in Kitas gewährleisten.
Für Uwe Becker ist der Ausbau des ÖPNV, des Rad- und Fußverkehrs zwar notwendig, er hat im Wahlkampf aber auch immer wieder gegen die „Autofeindlichkeit“ der Stadtregierung gewettert. Er kritisierte weggefallene Parkplätze, neue Fahrradstreifen und die Umwidmung von Auto- in Fahrradspuren. Etwa im Oeder Weg oder der Berliner Straße. Pläne des grün geführten Verkehrsdezernats zur starken Reduzierung von Parkplätzen in der Innenstadt schaden für ihn nicht nur dem Einzelhandel. Becker befürwortet einen zehnspurigen Ausbau der A5 zwischen Frankfurter Kreuz und Anschlussstelle Friedberg.
Mike Josef bekennt sich zum Umbau des öffentlichen Raumes zugunsten des Rad- und Fußverkehrs und zulasten des Autoverkehrs. Nötig sei weniger Durchgangsverkehr und weniger Pendlerverkehr aus dem Umland. Er mache aber keine autofeindliche Politik, sagt Josef, es gehe um eine „koordinierte Verkehrswende“. Alle Mobilitätsteilnehmer:innen und müssten berücksichtigt werden. Der Umbau des Oeder Wegs in eine fahrradfreundliche Nebenstraße ist für ihn ein Verkehrsversuch, der korrigiert werden muss, falls er nicht funktioniert. Für Josef muss der ÖPNV ausgebaut werden, er ist gegen einen zehnspurigen Ausbau der A5.
Uwe Becker hatte vor dem ersten Durchgang der OB-Wahl angedeutet, dass er sich einen Wechsel im von den Grünen geführten Verkehrsdezernat vorstellen könne. Nun, vor der Stichwahl, hört es sich anders an. Auf die selbst gestellte Frage in den sozialen Medien, ob er den Grünen das Verkehrsdezernat wegnehmen wolle, antwortete er mit Nein. Er wolle das Schwert der Neuverteilung der Dezernate nicht nutzen.
Mike Josef will als Oberbürgermeister niemandem das Dezernat wegnehmen. Weder vor dem ersten Durchgang, noch vor der Stichwahl war das für ihn Thema. Als Hinweis in Richtung seines Kontrahenten Becker stellte er bei einer Pressekonferenz klar, dass er den Magistrat so belassen will, wie er ist. Wer Josef als Dezernent für Planen, Wohnen und Sport nachfolgen würde, ist nicht bekannt.
Beim FR-Stadtgespräch präsentieren sich die beiden Kandidaten, die in die Stichwahl zur Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt am Sonntag, 26. März, gekommen sind. Uwe Becker (CDU) und Mike Josef (SPD) treten am Donnerstag, 23. März, um 19 Uhr, im Haus am Dom auf. FR-Redakteurin Sandra Busch und FR-Redakteur Florian Leclerc moderieren die Diskussion. Der Eintritt ist frei. FR.