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Nordend
Ortsbeirat will gegen Wildpinkler vorgehen
- vonBoris Schlepperschließen
Der für das Nordend zuständige Ortsbeirat will mit dem Bau von Urinalen gegen Wildpinkler am Matthias-Beltz-Platz vorgehen. Dafür stellt er auch eigene Finanzmittel zur Verfügung.
Der Ortsbeirat 3 will gegen das Wildpinkeln am Matthias-Beltz-Platz vorgehen. Mit einem gemeinsamen Antrag von CDU, Grünen und SPD hat sich das Stadtteilgremium mehrheitlich dafür ausgesprochen, den Kiosk „Gudes“ an der Friedberger Landstraße beim Bau von öffentlich zugänglichen Urinalen mit einem Betrag von 1500 Euro aus dem Ortsbeiratsbudget zu unterstützen. Das Geld soll erst ausgezahlt werden, wenn der Umbau der sanitären Anlage abgeschlossen ist. Auch müsse der Pächter sich verpflichten, die Urinale täglich zu reinigen.
Christdemokrat Nils-Christian Grafflage kritisiert den Zuschuss, auch wenn seine Fraktion zu den Antragstellern gehört, Der Beltz-Platz sei eine Art großer Biergarten, der Pächter des Kiosk verdiene dort in den Sommermonaten „ein Schweinegeld“, da müsse er auf eigene Kosten ein WC installieren, „das muss auch jeder andere Gastronom“.
Dem widerspricht die CDU-Frakionsvorsitzende Claudia Ehrhardt. Der Ortsbeirat beteilige sich nicht an den Kosten für die Toiletten des Kiosks, „nur an den Urinalen, die rund um die Uhr zugänglich sein sollen“. Am Friedberger Platz hätte das Aufstellen von Urinalen dazu beigetragen, das Wildpinkeln in den angrenzenden Straßen einzudämmen.
Manfred Zieran (Ökolinx) stimmt gegen die Vorlage. Urinale seien - da nicht gendergerecht - ungerecht und würden stinken. Zudem lösten sie nicht das Problem, da Männer wie Frauen die Hinterhöfe rund um den Platz nicht nur zum Pinkeln missbrauchten. Sinnvoller wäre es, überwachte WCs zu installieren. Laut Thomas Fruhwirt (FDP) wäre es besser, wenn der Betreiber oder die Stadt die Klos finanzierten.
Das städtische Toilettenkonzept sei bereits seit Jahren in Arbeit, sagt Rüdiger Koch (SPD). Verlasse sich der Ortsbeirat auf die Kommune, „warten wir ewig - wenn es überhaupt kommt.“ Zudem müsse das Gudes als Kiosk für seine Kunden anders als Gastronomen keine Toiletten vorhalten, so Koch. Es halte sich demnach bereits an die Regeln.