Neubau für Petersgemeinde

Die Arbeiten am neuen Domizil der Evangelischen Sankt Petersgemeinde am Oeder Weg können voraussichtlich im kommenden Frühjahr beginnen – anderthalb Jahre später als geplant. Das alte Gebäude neben der Epiphaniaskirche soll abgerissen und in anderthalb Jahren durch einen Neubau ersetzt werden.
Die Arbeiten am neuen Domizil der Evangelischen Sankt Petersgemeinde am Oeder Weg können voraussichtlich im kommenden Frühjahr beginnen – anderthalb Jahre später als geplant. Das alte Gebäude neben der Epiphaniaskirche soll abgerissen und in anderthalb Jahren durch einen Neubau ersetzt werden. Im September hat der Evangelische Regionalverband (EVR) den Bauantrag eingereicht, der derzeit von der städtischen Bauaufsicht geprüft wird.
Der 60er-Jahre-Bau neben der Kirche ist marode und entspricht nicht mehr den modernen Anforderungen. Auch ist die Petersgemeinde derzeit über mehrere Liegenschaften im Stadtteil verteilt. Diese sollen im Neubau zusammengeführt werden, mit dem sich die Gemeinde stärker nach außen öffnen will – der Gemeindesaal etwa soll künftig durch eine Glasfront vom Oeder Weg aus einsehbar sein.
In den oberen Etagen werden auf einer Fläche von 290 Quadratmetern vier kleine Wohnungen entstehen, die vermietet werden sollen, sagt der kommissarische Leiter des Bautechnischen Bereichs des EVR, Cornelius Boy, auf Anfrage. Wie teuer die Miete werde, stehe noch nicht fest. Angedacht sei, die Bleiben an Personen mit mittlerem und kleinerem Einkommen zu vergeben. Das Pfarrbüro und ein Gruppenraum werden in einem neuen Seitenschiff unterkommen, das an der östlichen Seite der denkmalgeschützten Kirche entstehen soll. Ursprünglich wollte der Regionalverband mit dem Projekt schon im Sommer vergangenen Jahres beginnen. Der Bauantrag hätte jedoch überarbeitet werden müssen, sagt die Leiterin der Bauaufsicht, Simone Zapke. So habe die Stadt etwa gefordert, dass die Wohnungen barrierefrei zugänglich sein müssten. Ein Aufzug soll das jetzt ermöglichen. Änderungen seien zudem beim Brandschutzkonzept nötig gewesen.
Dabei ist dem Regionalverband die Umgestaltung des Oeder Wegs zur fahrradfreundlichen Nebenstraße entgegengekommen. Denn künftig sollen die Schrägparkplätze vor dem Gemeindehaus, die eine Zufahrt für die Feuerwehr als zweiten Fluchtweg verhindern, durch Längsparkplätze ersetzt werden, sagt Boy. Der ERV habe inzwischen alle Einwände bearbeitet, sagt die Leiterin der Bauaufsicht Simone Zapke. Sie gehe davon aus, dass der Bauantrag zeitnah genehmigt werden könne.
Ergebnis der Umplanungen sei auch ein neues Konzept für das Außengelände, sagt Boy. Vorgesehen sei, einen Platz mit Sitzgelegenheiten und mehr Grün vor dem Gotteshaus an der Ecke Oeder Weg / Holzhausenstraße zu schaffen. Die Pläne seien gemeinsam mit der Kirchengemeinde erarbeitet worden.
Der öffentliche Platz kommt bei Ortsvorsteherin Karin Guder (Grüne) besonders gut an. Die überarbeitete Planung sei „sehr ansprechend“. Vor der Kirche könnten sich nicht nur die Hochzeitsgesellschaften sowie Konfirmanden und Konfirmandinnen versammeln, sondern auch die Nachbarschaft. Bislang sei das Areal weniger attraktiv und durch eine Hecke „recht geschlossen“, findet Guder.
Noch offen ist laut Cornelius Boy, was mit der Villa der Gemeinde am Holzhausenpark geschieht. Das denkmalgeschützte Gebäude soll verkauft werden, um den Neubau am Oeder Weg zu finanzieren. Die Kosten hatte der ERV Anfang 2020 mit rund 2,8 Millionen Euro angegeben. Da in dem Haus noch das Gemeindebüro untergebracht ist, werde es erst veräußert, wenn die Arbeiten am Oeder Weg abgeschlossen sind, „sonst bräuchten wir eine Interimslösung“, sagt der Leiter des Bautechnischen Bereichs. Es gebe jedoch bereits Interessenten.