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Mehr Grün für Merianplatz

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Von: Boris Schlepper

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Die Rückseite des Merianbads ist unattraktiv und könnte aufgewertet werden, meint die Initiative „Mikrokosmos Merianplatz“.
Die Rückseite des Merianbads ist unattraktiv und könnte aufgewertet werden, meint die Initiative „Mikrokosmos Merianplatz“. © Monika Müller

Eine Nachbarschaftsinitiative will die Rückseite des Merianbads bepflanzen. Das Denkmalamt lehnt es ab, etwa Rankhilfen an der Fassade zu befestigen.

Der Merianplatz könnte in naher Zukunft grüner und lebenswerter werden. Die Initiative „Mikrokosmos Merianplatz“ will die Fläche hinter dem ehemaligen Merianbad aufwerten. Vor kurzem warben die Mitglieder der Gruppe um Unterstützung durch den Ortsbeirat 3.

„Mikrokosmos Merianplatz“ ist eines von fünf Projekten, die es in die Endrunde des stadtweiten Wettbewerbs „Green It Up!“ geschafft haben, das das gemeinnützige Unternehmen „Lust auf besser Leben“ ins Leben gerufen hat. Ziel ist es, Plätze und Flächen zu entsiegeln, damit es im Sommer kühler wird. Doch nur mit der Zustimmung des Ortsbeirat besteht die Chance auf Umsetzung und eine Co-Förderung (die FR berichtete).

Die Nachbarschaftsgruppe plant, am Merianplatz einen Ort der Begegnung zu schaffen, sagt Verena Ziegler. Dafür sollen Teile der Fläche entsiegelt und begrünt werden. Die Gruppe hat verschiedene Ideen. Für den Wettbewerb hat sie sich mit der Begrünung der Rückseite des Merianbads beworben. Dort seien derzeit nur die Türen zu den Duschen und Toiletten, so Ziegler. Die Fassade selbst sei verschmiert und verdreckt. Ziel sei es, die Fläche vor der Wand zu entsiegeln und zu bepflanzen. „Das würde das ganze Areal aufwerten.“ Denkbar seien etwa ein Naschgarten oder Spalierobst. Der angrenzende Spielplatz könne einbezogen werden.

Das Denkmalamt hat Bedenken. Dass etwa Rankhilfen für Pflanzen an der Wand des denkmalgeschützten Gebäudes befestigt werden, lehne die Behörde ab, sagt deren Leiterin Andrea Hampel auf Anfrage. Löcher in das Kulturdenkmal zu bohren sei „ganz schwierig“. Eine Rolle spiele auch, dass der Charakter des ehemaligen Merianbads durch die Änderungen der Vorderseite schon jetzt schwer erkennbar sei, sagt Hampel. Sie sei aber zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werden könne.

Seitens des Ortsbeirats gebe es eine große Anerkennung für die Initiative, sagt Ortsvorsteherin Karin Guder (Grüne). Auch unterstütze das Gremium den Vorstoß mehrheitlich. Zwar sei über einen entsprechenden Antrag von SPD und Grünen in der jüngsten Sitzung nicht beraten worden, da die CDU noch Beratungsbedarf hatte. Doch hätten die meisten Fraktionen vorab ihr Votum dafür abgegeben. Im Antrag wird zugesagt, das Projekt mit 5000 Euro aus dem Budget des Ortsbeirats zu fördern. Guder ist allerdings von der Idee so angetan, dass sie es sich auch vorstellen könne, es „ohne Wettbewerb“ zu unterstützten“.

Dass der Ortsbeirat noch keine Unterstützung zugesagt hat, sei bedauerlich, sagt Marlene Haas von Lust auf besser Leben. Eigentlich hätte von allen fünf Projekte, die in die nähere Auswahl gekommen sind, bis zur nächsten Jury-Sitzung am 10. März das Okay der zuständigen Gremien vorliegen sollen. Doch nur der Ortsbeirat 2 (Bockenheim, Kuhwald, Westend) habe bislang seine Unterstützung für die Initiative „Bockenheim Außer Haus“, die Parkflächen umnutzen will, zugesichert. Die Jury werde nun auch Vorhaben berücksichtigen, bei denen die Zusage noch ausstehe, so Haas.

„Mikrokosmos Merianplatz“ gibt es seit einem Jahr. „Der Platz liegt uns am Herzen. Aber er gefällt uns so nicht, wie er ist“, sagt Margit Martin-Marx. Die acht bis neun Mitglieder sammeln Kippen auf, haben ein kleines Gärtchen angelegt und einen Schal für die Bäume gemacht, „damit sie nicht frieren“. Die Gruppe trifft sich am ersten Dienstag des Monats im Stadtteiltreff im Merianbad.

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