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Gemeindedomizil weicht Wohnhaus

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So könnte der Neubau neben der Gethsemane-Kirche einmal aussehen. Bild: Architekturbüro Meixner Schlüter Wendt
So könnte der Neubau neben der Gethsemane-Kirche einmal aussehen. Bild: Architekturbüro Meixner Schlüter Wendt © Architekturbüro Meixner Schlüt

Projektentwickler Max Baum plant Neubau mit Kindertagesstätte an der Marschnerstraße. Das Gebäude neben der Gethsemane-Kirche soll bis Mitte 2024 errichtet werden.

Die Tage des Domizils der Gethsemane-Gemeinde an der Eckenheimer Landstraße / Ecke Marschnerstraße sind gezählt. Der Projektentwickler Max Baum will das Gebäude abreißen und dort ein Wohnhaus mit einer Kindertagesstätte errichten. Die Pläne für das Vorhaben, das bis 2024 realisiert werden soll, stellte Baum mit Vertreter:innen des Frankfurter Architekturbüros Meixner Schlüter Wendt und der Stadt in der Sitzung des Ortsbeirats 3 (Nordend) am Montag vor.

Das alte Gemeindehaus sei baufällig und verbaue den ganzen Block, weshalb es abgerissen werde, erklärte Architektin Claudia Meixner. Der siebengeschossige Neubau soll als Blockrand entlang der Marschnerstraße errichtet werden. Geplanter Baustart sei Anfang 2023, der Bauantrag sei bereits eingereicht. In den unteren beiden Etagen entsteht eine Kita mit bis zu neun Gruppen. Nach Süden hin ist für die Einrichtung ein Garten geplant. Darüber sollen 35 Mietwohnungen entstehen, sechs davon nach dem ersten Förderweg, fünf nach dem zweiten. Zehn Wohnungen werden laut Max Baum zudem barrierefrei. Wie teuer die Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen werden, sagte er nicht. Der Preis werde sich am Markt orientieren.

Der Neubau soll in Anlehnung an die umliegende Bebauung so gestaltet werden, als ob es vier verschiedene Häuser wären, so Meixner, „mit unterschiedlichen Dachhöhen“. Unter dem Gebäude ist eine Tiefgarage mit Platz für 140 Räder und neun Autos geplant. Zur denkmalgeschützten Kirche hin werde der Bau niedriger, er „verneigt sich“, sagt die Architektin. Die Planung, an der das Büro seit mehr als drei Jahren arbeite, sei mit dem Denkmalamt abgestimmt. Zusammen mit der Behörde und der Bauaufsicht werde abschließend auch die Farbe ausgesucht.

Schon fest stehe, dass das Dach begrünt werde, führte Landschaftsarchitekt Johannes Cox aus. Dort entstehe auch eine Solaranlage. Geplant sei, Regenwasser für die Bewässerung der Pflanzen zu sammeln. Begrünt werde der Innenhof, die alte Kastanie dort bleibe erhalten. Nicht zu retten seien die Bäume an der Marschnerstraße, da sie zu dicht am Gebäude stünden, so Cox. Claudia Ehrhardt (CDU) lobte die Planung, diese passe sich gut ins Gesamtbild ein. Gabriele Trah (Grüne) zeigte sich erfreut, dass der Entwurf nicht einer Visualisierung des Neubaus entspreche, die im Internet zu finden war. Dabei habe es sich um einen Zwischenstand gehandelt, der nicht für die Öffentlichkeit gedacht war, erläuterte Baum. Trah kritisierte, das vor dem Hintergrund des Klimawandels nicht an eine Fassadenbegrünung gedacht worden sei. Auch regte sie an, Holz als Baumaterial einzusetzen. Manfred Zieran (Ökolinx) monierte, dass das Haus weder sozial noch ökologisch genug sei. Dass es nur 30 Prozent geförderte Wohnungen gebe, sei „ein Witz“. Der Bau werde die Mieten im Nordend nach oben treiben.

Nicht ändern sollen sich die Mieten in den Bestandshäusern, die Max Baum Immobilien auf dem Areal zwischen Weberstraße und Eckenheimer Landstraße vom Evangelischen Regionalverband ebenfalls in Erbpacht übernommen hat. Diese sollen laut Baum saniert werden. So müssten etwa die Steigleitungen und Fenster erneuert werden, Aufzüge würden nicht eingebaut.

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