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Frankfurt: Ortsbeirat fordert eine Million Euro für Alleenring – Vorstoß nicht überall gern gesehen

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Die Campusmeile soll aufgewertet werden. Der Ortsbeirat 3 fordert Verkehrsreduzierung und stellt Antrag auf Investition von einer Million Euro.

Frankfurt – Grüner, weniger Verkehr und attraktiver. Nach diesen Kriterien soll die sogenannte Campusmeile in Frankfurt nach dem Willen des Ortsbeirats 3 in Zukunft gestaltet werden. Das Stadtteilgremium hat sich deshalb mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass die Stadt eine Million Euro für die Planung der Strecke zwischen Miquelknoten und Nibelungenplatz einstellt. Einen entsprechenden Antrag der Grünen brachte es in seiner jüngsten Sitzung auf den Weg.

Die Campusmeile ist der Abschnitt der Miquel-, Adickes- und Nibelungenallee, an dem die vier Bildungseinrichtungen Goethe-Uni, Frankfurt School of Finance & Management, Frankfurt University of Applied Sciences und die Deutsche Nationalbibliothek zu finden sind. Unter dem Stichwort sollen sie näher zusammenrücken.

Für Reduzierung des Verkehrs in Frankfurt: Neue Straßenbahnlinie müsse kommen

Nach dem Willen des Ortsbeirats soll die Stadt jetzt Geld für die Gesamtplanung der Meile im Haushalt berücksichtigen. Dabei sollen die Anregungen aus dem Ideenwettbewerb von 2018 miteinbezogen werden. Wichtig ist dem Gremium, dass Themen wie die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs aufgenommen werden. Dafür müssten Möglichkeiten geschaffen werden, dass Pendlerinnen und Pendler auf den ÖPNV umsteigen können. Dessen Angebot soll kurz- und mittelfristig verbessert werden, wofür die Stadt auch eine Straßenbahnlinie entlang des Alleenrings planen müsse. Im Rahmen des Masterplan Mobilität möchte Frankfurt nachhaltig in die Zukunft steuern und die Verkehrswende realisieren.

Eine Straßenbahn fährt über eine Brücke in Frankfurt.
Um den Verkehr am Alleenring zu reduzieren, fordert der Ortsbeirat eine neue Straßenbahnlinie. © Frank Rumpenhorst/dpa

Berücksichtigen soll die Stadt laut Ortsbeirat zudem, dass die Grünflächen an der Campusmeile aufgewertet und erweitert werden – in Richtung Klimaanpassung und Artenvielfalt. Verbessert werden müsse auch das Freizeitangebot, weshalb im Konzept Flächen mit Angeboten für Begegnung, Sport und Kultur eingeplant werden sollen.

Zur Einhaltung der Klimaschutzziele sei ein Fortschritt in der Verkehrswende nötig, begründet Antragsteller Robert Jänicke seinen Vorstoß. Dem Alleenring als einer der zentralen Ein- und Ausfahrtsstraßen komme dabei eine besonders Bedeutung zu. Gleichzeitig stehe der Beginn der Arbeiten am Erweiterungsbau der Deutschen Nationalbibliothek an der Adickesallee / Ecke Eckenheimer Landstraße bevor.

Alleenring als Hauptverkehrsstraße: FDP lehnt Antrag ab

Die FDP stimmte als einzige Fraktion gegen den Antrag, der Alleenring sei eine Hauptverkehrsstraße, die die Autos aus den umliegenden Vierteln ableite, sagte Marco Findeisen. Deshalb müsse sichergestellt werden, dass der Verkehr dort auch fließen könne. Zudem lägen am Alleenring ein Krankenhaus und das Polizeipräsidium, für diese dürfe die Straße nicht verstopft werden. Aus diesem Grund lehnten die Liberalen auch eine Straßenbahnlinie ab. Diese würde die Strecke weiter verengen, so Findeisen. Besser erschiene ihm eine U-Bahn.

Die Deutsche Nationalbibliothek ist eine der vier Bildungseinrichtungen der sogenannten Campusmeile.
Die Deutsche Nationalbibliothek ist eine der vier Bildungseinrichtungen der sogenannten Campusmeile. © Rolf Oeser

Der Argumentation widersprach Jänicke. Einsatzfahrzeuge kämen an ihr Ziel, obwohl es auf dem Alleenring heute schon ständig Staus gebe. Als guten Ansatz lobte Manfred Zieran (Ökolinx) den Antrag. Dieser sei ein erster Schritt, etwas zu bewegen. Die von der FDP vorgeschlagene U-Bahn geißelte er als Klimakiller; sinnvoller sei eine neue Tramlinie, die auch schneller umgesetzt werden könne.

Zustimmung kam auch von der CDU, da die Campusmeile eine Idee der Christdemokraten gewesen sei, so Claudia Ehrhardt. Allerdings dürfe nicht nur die verkehrliche Erschließung verbessert werden. Wichtiger sei es zu überlegen, wo und wie man die Bildungseinrichtungen unterstützen könne. Was auch die ursprüngliche Idee hinter der Vision gewesen sei.

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