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Frankfurt: Anwohner klagen über Partys im Nordend

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Von: Boris Schlepper

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Inzwischen findet die Freitagabendparty auch auf dem Merianplatz im im Frankfurter Nordend statt.
Inzwischen findet die Freitagabendparty auch auf dem Merianplatz im im Frankfurter Nordend statt. © Rolf Oeser

Vor allem im Frankfurter Nordend zieht es regelmäßig Hunderte auf die Straße zum Klönen und Feiern. Zum Leidwesen der Anwohnenden, die über Lärm und Schmutz klagen.

Frankfurt am Main - Temperaturen unter 10 Grad und Nebel. Das sorgt bei vielen Menschen in Frankfurt sicher für Freude. Denn sobald es draußen ungemütlich wird, zieht es nicht mehr ganz so viele auf die öffentlichen Plätze, wo abendliche Feiern etlichen Bürgerinnen und Bürgern seit Monaten den Schlaf rauben. Vor allem durch die Corona-Pandemie hat sich das Partygeschehen stadtweit stärker auf die Straßen verlagert. Treffen von mehr als 1000 Menschen auf dem Opernplatz und am Hafenpark unweit der Europäischen Zentralbank sorgten für Schlagzeilen. Besonders groß sind die Probleme auf den Plätzen im Frankfurter Nordend.

Auf dem Friedberger Platz wird bereits seit Jahren regelmäßig gefeiert. Nach jedem Wochenmarkt am Freitag treffen sich Menschen, die zum Teil bis spät in die Nacht zusammensitzen und klönen. Zum Leidwesen der Anwohnerinnen und Anwohner nicht nur leise. Auch klagten Anlieger:innen, dass ihre Vorgärten als Toiletten missbraucht werden und das Areal am nächsten Morgen meist mit Müll übersät ist. Selbst Reiseführer verweisen auf die Feier, bei der Hunderte zusammenkommen und sogar auf der Friedberger Landstraße Leute mit einem Glas Wein oder einer Flasche Bier zusammenstehen.

Frankfurt Nordend: „Steuerungsgruppe“ ins Leben gerufen

Um die Situation zu entschärfen, wurde zunächst ein Runder Tisch mit Anwohnern und Vertretern des Ortsbeirats 3 organisiert. Der bisherige Ordnungsdezernent Markus Frank (CDU) rief später eine sogenannte Steuerungsgruppe ins Leben, in der auch Vertreter und Vertreterinnen der Verwaltung und der FES saßen. Der Ortsbeirat will die Treffen mit Franks Nachfolgerin Annette Rinn (FDP) fortsetzen, sagt Vorsteherin Karin Guder (Grüne). Bislang gebe es von der Stadträtin noch keine Zusage.

Die Steuerungsgruppe setzte sich etwa dafür ein, dass freitags öffentliche Toiletten auf dem Friedberger Platz aufgestellt werden und Stadtpolizisten das Partyvolk gegen 22 Uhr auffordern, den Platz zu räumen. Zusätzlich reinigt die FES das Areal – auch, um es ungemütlich zu machen.

Frankfurt Nordend: Feiernde weichen auf andere Plätze aus

Mit dem Ergebnis, dass viele auf den Matthias-Beltz-Platz und den Luisenplatz ausweichen, und dort weiter feiern. Zuletzt kamen auch Klagen vom Merianplatz an der Berger Straße, der ebenso als Partyfläche entdeckt worden ist. Der Ortsbeirat hat sich deshalb dafür ausgesprochen, für alle Plätze im Nordend ein ähnliches Konzept umzusetzen, damit das Partyvolk nicht einfach weiterzieht. Vielmehr solle es zentrale Flächen zum Feiern geben, etwa in der Innenstadt.

Denn auch im Günthersburgpark im Nordend hat sich inzwischen eine Partyszene entwickelt. Hunderte von vor allem junger Menschen aus dem Stadtteil aber auch aus angrenzenden Quartieren und Kommunen kommen dort zusammen und feiern bei meist lauter Musik. Anwohner klagen über nächtlichen Lärm, Müll und mit Glasscherben übersäte Wiesen. Mehrfach hat die Polizei bereits die Grünanlage geräumt und die Parkfläche mit Scheinwerfern hell ausgeleuchtet.

Zuletzt sorgte eine Reihe von Raubüberfällen im Günthersburgpark für Aufregung, bei denen Gruppen von Jugendlichen Gleichaltrige überfielen – und unter Einsatz von Gewalt und Pfefferspray etwa Bargeld und Smartphones erbeuteten. (Boris Schlepper)

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