Demo statt Pressekonferenz

Die Debatte um die Umgestaltung des Oeder Wegs reißt nicht ab. Am Donnerstag hatten rund 40 Anwohnende gegen die Auswirkungen protestiert.
Eigentlich sollte es am Donnerstagmittag ein Pressetermin vor Ort geben, bei dem Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Grüne) über den Abschluss der Umgestaltung des Oeder Wegs zu einem „fahrrad- und aufenthaltsfreundlichen Stadtraum“ berichtet. Am Mittwoch hatte die Stadt das Treffen „aus terminlichen Gründen“ abgesagt. Majer teilte am Donnerstag mit, dass er krank sei. Er nahm lediglich am Abend zeitweise an der Plenarsitzung im Römer teil, da die Magistratsgruppe der Grünen wegen eines Ausfalls ohnehin schon dezimiert war.
Anwohnende hatten die Gelegenheit nutzen wollen, um das Projekt zu kritisieren. Nach der Absage organisierte eine Gruppe von rund 40 Bürgerinnen und Bürgern kurzerhand eine Spontandemo – zum selben Zeitpunkt am selben Ort.
„Weg mit der Diagonalsperre – für einen lebendigen Stadtteil“, stand auf den Plakaten, die viele in die Luft hielten. Wie bereits in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats 3 vor einer Woche wiesen sie darauf hin, dass vor allem der Filter Oeder Weg / Holzhausenstraße erhebliche Auswirkungen auf die Seitenstraßen habe, wo der Verkehr stark zugenommen habe. Kleine Einzelmaßnahmen wie die geplante Sperre in der Cronstettenstraße seien der falsche Weg. Nötig sei ein ganzheitliches Konzept. „Warum machen sie nicht schon an der Miquelallee dicht?“, fragte eine Frau.
Auch forderten sie, besser gehört zu werden. Keiner der Anwesenden sei bei einer Umfrage der Fachhochschule gefragt worden, die die Stadt in Auftrag gegeben hat und die den Pilotversuch begleiten soll. Mehrere Bürger:innen kritisierten, dass keine Fraktion in der Ortsbeiratsitzung über die Umgestaltung des Oeder Weges diskutiert hatte (die FR berichtete).
Thema der Ortsbeiratssitzung
Ortsvorsteherin Karin Guder (Grüne), die die Demo aus Interesse besucht hatte, sicherte zu, dass das Thema in der kommenden Tagung als erstes behandelt werde. Dass sie sich der Kritik stellte, wurde von Anwohnenden positiv gewürdigt.
Mehrere Mitglieder der Frankfurter CDU, die die Presse auch auf die Demo hingewiesen hatten, nutzten die Gelegenheit, um gegen die Römerkoalition zu wettern. Die Entscheidung für die Umgestaltung des Oeder Weges sei zwar beschlossen worden, als die CDU selbst im Römer saß, sagte der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Frank Nagel. „Aber nicht alles, was gut geplant ist, wird auch gut gemacht.“