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Bethmansches Gartenhaus bleibt in öffentlicher Hand

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Von: Boris Schlepper

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Ein Teil des Bethmannschen Gartenhaus am Friedberger Tor soll künftig als öffentlicher, kultureller Ort genutzt werden.
Ein Teil des Bethmannschen Gartenhaus am Friedberger Tor soll künftig als öffentlicher, kultureller Ort genutzt werden. © Christoph Boeckheler

Stadt will ein Nebengebäude am Bethmannpark für kulturelle Angebote umbauen. Derzeit fehle dafür aber das Geld – die Liegenschaft ist sanierungsbedürftig.

Die Stadt Frankfurt will das Bethmannsche Gartenhaus in öffentlicher Hand behalten. Wie der Magistrat jetzt mitgeteilt hat, soll das historische Ensemble an der Friedberger Landstraße / Ecke Friedberger Anlage nicht wie zuletzt geplant in Erbbaurecht vergeben werden. Es soll bei einer Vermietung der Liegenschaft bleiben. Derzeit gebe es entsprechende Verhandlungen.

Geplant ist nach Angaben des Magistrats, nur das Haupthaus zu vermieten. Das Beratungsunternehmen Lurse hat dort seit 2011 seinen Sitz. Das Nebengebäude indes sei für eine kulturelle Nutzung vorgesehen. Aktuell stünden jedoch keine Mittel für Umbauarbeiten bereit. Eine vollständige Übernahme der Liegenschaft für kulturelle Zwecke sei bislang nicht erörtert worden. Dafür fehlten aus Sicht des Magistrats sowohl ein Betreiber oder eine Betreiberin als auch ein entsprechendes Budget.

Der Ortsbeirat 3 (Nordend) hatte sich im September dafür ausgesprochen, das Bethmannsche Gartenhaus in der öffentlichen Hand zu belassen. Im Zuge der Umsetzung des Innenstadtkonzepts könnte das Ensemble saniert und für eine kulturelle oder öffentliche Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Im Verbund mit dem Bethmannpark trage es zur Identität des Stadtteils bei.

Vor zwei Jahren hatte die Stadt geplant, die gesamte Liegenschaft an die Beratungsfirma im Erbbaurecht für 40 Jahre zu vergeben. Lurse-Geschäftsführer Matthias Edelmann kündigte damals an, rund 400 000 Euro für die Sanierung ausgeben zu wollen. In einem der Häuser könnte ein Ort für Konzerte, Ausstellungen und Lesungen entstehen.

Karin Guder, die Vorsteherin des Ortsbeirats 3 (Nordend), begrüßt, dass für einen Teil des Gartenhauses jetzt eine kulturelle Nutzung festgeschrieben wird, „das ist ein wichtiger, erster Schritt“. In Zukunft könnte etwa mit Interessierten ein Konzept erstellt werden, wie die Liegenschaft genutzt werden könne. Allerdings sei es dringend nötig, dass das denkmalgeschützte Gebäude vorher saniert werde, so Guder. Dieses sei ein „wertvolles Kleinod“, dass eine größere Würdigung verdiene und den Menschen im Stadtteil zur Verfügung stehen müsse.

Mit Lurse sei man sich nicht einig geworden, sagt Guder. Weder wie das Gartenhaus kulturell genutzt werden könne, noch zu welchen Zeiten. Auch hinsichtlich der Kosten habe es keine Übereinkunft gegeben. Dabei habe der Ortsbeirat seine Forderungen bereits zurückgenommen und etwa nur gefordert, das Gebäude lediglich am Wochenende nutzen zu wollen, wenn die Beratungsfirma geschlossen habe. Die Vorsteherin hat die Hoffnung nicht aufgegeben. „Vielleicht findet sich ja ein Träger, der sich gemeinsam mit der Stadt die Sanierung teilt.“ Auch das Holzhausenschlösschen sei lange vernachlässigt worden, bis es die Frankfurter Bürgerstiftung übernahm.

Geschäftsführer Edelmann bedauert, dass der ursprüngliche Plan mit der Entscheidung des Magistrats vom Tisch ist. Nach wie vor sei er bereit gewesen, das gesamte Ensemble langfristig in Erbpacht zu übernehmen, in die Sanierung zu investieren und einen Teil für eine kulturelle Nutzung bereit zu stellen. Dafür habe Lurse extra das Nebengebäude entmietet, um mit den Arbeiten anfangen zu können.

Die Stadt habe sich keinen Gefallen getan, dass Ensemble nicht in Erbpacht abzutreten, sagt Edelmann. Beide Gebäude seien sanierungsbedürftig. Das Nebengebäude könne in seinem derzeitigen Zustand nicht genutzt werden. Um dort Kultur anbieten zu können, müsse es etwa barrierefrei umgebaut werden. Auch gebe es nur eine Toilette. Er gehe nicht davon aus, dass die Arbeiten in naher Zukunft beginnen. Derzeit warte er, dass das Hauptgebäude, das Lurse nutzt, saniert wird und seine Firma einen langfristigen Mietvertrag erhalte, so Edelmann: „Das hat man uns in Aussicht gestellt.“

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