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Grüne Mitte fürs neue Quartier

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Von: Pia Henderkes-Loeckle

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Bis die ersten Häuser im geplanten neuen Quartier stehen, werden noch mehrere Jahre vergehen.
Bis die ersten Häuser im geplanten neuen Quartier stehen, werden noch mehrere Jahre vergehen. © Renate Hoyer

Eine Ausstellung in der Merton’s Passage zeigt die prämierte Entwürfe für das Neubaugebiet Mertonviertel Nördliche Lurgiallee. Der Siegerentwurf ist die Grundlage für die Erstellung eines neuen Bebauungsplans.

Eine grüne Mitte, umringt von einer siebengeschossigen Wohnbebauung. So könnte das geplante Quartier „Mertonviertel/Nördliche Lurgiallee“ künftig einmal aussehen. Im Einkaufszentrum Merton’s Passage werden seit Dienstag in einer Ausstellung die von der Stadt prämierten Entwürfe des Ideenwettbewerbs zur Bebauung präsentiert. Noch bis März sind die Pläne zu sehen

In dem neuen Viertel soll ein kleinteiliges, gemischt genutztes, durchgrüntes und autoarmes Quartier mit 900 Wohnungen, ergänzt durch Büro- und Gewerbenutzung, Einzelhandel sowie Gastronomie entstehen. Ebenso sind eine neue Grundschule und zwei Kindertagesstätten geplant. Attraktive Grün- und Freiflächen sollen der Naherholung dienen. Ökologische und klimatische Funktionen wie die Rückhaltung und Bewirtschaftung von Niederschlagswasser sind vorgesehen.

Die Präsentation zur städtebaulichen Entwicklung als Ausstellung vor Ort sei ein neuer Weg der Bürgerbeteiligung, der in Zukunft öfter angedacht werden soll, begrüßte Planungsdezernent Mike Josef (SPD) rund 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger.

„Die Vorgabe war ein gemischtes Quartier, dass das Mertonviertel insgesamt weiterentwickelt und das zu bebauende Areal neu gestaltet“, erläutert Michael Theis vom Stadtplanungsamt bei der Eröffnung der Ausstellung. Den ersten Platz gewann der Entwurf der Bürogemeinschaft Teleinternetcafe Architektur und Urbanismus aus Berlin mit Treibhaus Landschaftsarchitektur und c/o Zukunft – Stadtplanung und Stadtentwicklung, beide aus Hamburg.

Der Entwurf zeigt auf dem acht Hektar großen Areal eine große, grüne Mitte mit einer Achse zur U-Bahnstation Riedwiese/Mertonviertel und einer Anbindung an Merton’s Passage mit einem Vorplatz. Die um die Mitte gruppierten vier- bis siebengeschossigen großformatigen Baukörper würden durch Vor- und Rücksprünge aufgelockert, sagt Theis. Tiefgaragen seien unter den Häusern vorgesehen. Mit einer kleingliedrigen Nutzungsmischung solle die Identität der Bewohner:innen mit ihrem Quartier gefördert werden, so Theis weiter.

„Eine gute Planung ist das eine, das gute Zusammenleben der Menschen mit den Nachbarn im Mertonviertel und im neuen Quartier wird die Herausforderung für die Bewohner sein“, erklärt Katja Klenner (CDU), Ortsvorsteherin des Ortsbeirats 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt). Auch müsse der geschlossene Bauriegel im Nordosten noch an mindestens zwei Stellen unterbrochen werden, da er quer zur Kaltluftschneise stehe. Und verknüpft noch eine Hoffnung: „Wenn das Quartier kommt, bekommen wir vielleicht endlich auch das dringend benötigte Jugendhaus für das Mertonviertel“, sagt Klenner.

Der Siegerentwurf ist die Grundlage für die Erstellung eines neuen Bebauungsplans, da das Gebiet bisher als reines Gewerbegebiet ausgewiesen ist. Auch der Entwurf selbst wird konzeptionell überarbeitet und es müssen Fachgutachten erstellt werden. Wenn der endgültige Bebauungsplan steht, wird er noch einmal öffentlich ausgelegt. „Das kann schon noch zwei bis drei Jahre dauern“, räumt Theis ein. Erst dann, beantwortet Josef die Fragen der Bürger:innen, könnte verlässlich Auskunft über die Energieversorgung durch Fernwärme, Geothermie oder Photovoltaik und über Fassaden- und Dachbegrünung gegeben werden.

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