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Von Pizzasuppe bis Linsen-Dal

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Von: Gernot Gottwals

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Der Verein Mahbere Kom Eritrea Frankfurt und Umgebung setzt auf ein regionaltypisches Rezept: eine Linsen-Gemüse-Suppe mit Zwiebeln, Stangensellerie und Knoblauch.
Der Verein Mahbere Kom Eritrea Frankfurt und Umgebung setzt auf ein regionaltypisches Rezept: eine Linsen-Gemüse-Suppe mit Zwiebeln, Stangensellerie und Knoblauch. © Rainer Rüffer

Beim Suppenfest kommt die Kreation der Kooperativen Gesamtschule kommt besonders gut an. Mehr als 300 Besucher und Besucherinnen stimmten mit dem Löffel ab.

Was ist Pizzasuppe? Laut Internet ein Kulteintopf aus den 1980er Jahren. „Das kommt aus dem Karneval“, sagt Kai Lotz, Einrichtungsleiter des Jugendtreffs im Mainfeld. Doch kann man mit einer flüssigen Version des beliebten italienischen Klassikers tatsächlich bei einem Suppenfest punkten?

Organisator und Quartiersmanager Ibo Bakari lässt sich jedenfalls erst einmal zu einer flapsigen Bemerkung hinreißen: „Das wird doch wohl kein Rezept aus Fertigpizza sein?“ Nein, ist natürlich nur Spaß. Aber das Suppenrezept sticht zumindest heraus: Denn bei den anderen Kochgruppen geht der Trend klar in Richtung Gemüsesuppen. Gerne auch vegetarisch oder sogar vegan. „Wir wollten unser Rezept mit Rinderhack und den Pizzagewürzen Oregano und Basilikum ausprobieren, daher der Name“, sagt Lotz.

Und was sagt das Publikum? Vermutlich gar nicht so viel, denn die rund 330 Gäste sind mit fleißigem und vor allem schnellem Löffeln beschäftigt. Denn einmal mehr sind schon nach einer knappen halben Stunde alle Töpfe leer. Vermutlich auch deshalb, weil dieses Jahr nur neun statt wie zunächst geplant elf Kochgruppen an den Start gehen und der Andrang besonders groß ist, nachdem das Suppenfest vergangenes Jahr wegen Corona ausfallen musste.

„Vielleicht sollten wir doch mal darüber nachdenken, in Zukunft von Zehn- auf Fünfzehn-Liter-Töpfe überzugehen“, schlägt Gerd Pfahl vor, der mit seiner Seniorengruppe der Paul-Gerhardt-Gemeinde eine Kürbissuppe rührt. Vor allem freut sich der Gemeindepädagoge, dass die seit neun Jahren gastgebende Gemeinde dieses Jahr gut dabei ist: Denn neben seiner Gruppe ist noch das Mädchentreff mit einer indischen Roten Linsen-Dal vertreten.

Die Heranwachsenden haben sich drei Tage zuvor zum Vorkochen und Ausprobieren im Gemeindezentrum getroffen. „Ursprünglich ist das Linsen-Dal ja eher ein veganes Curry“, weiß die 18-jährige Merle. Also mussten sie experimentieren, um daraus eine Suppe zu kreieren.

Der Verein Mahbere Kom Eritrea Frankfurt und Umgebung setzt auf ein regionaltypisches Rezept: Eine Linsen-Gemüse-Suppe mit Zwiebeln, Stangensellerie und Knoblauch. Mancher Gast, der zu spät kommt, nimmt wenigstens die Toppings der Kooperativen Gesamtschule Niederrad mit: Schnittlauch, Crème fraîche, Chiliflocken und karamellisierten Schnittlauch.

Dort fängt der zehnjährige Samir nach dem Ende der Verkostung an, die für die Wertung ausschlaggebenden leeren Suppenteller zu zählen. „Auch wir haben zu Hause probiert, alternativ eine Süßkartoffelsuppe gekocht und uns dann doch für eine Kartoffel-Lauch-Suppe entschieden“, erklärt seine Mutter Susanne Lugchioua.

Und die kommt tatsächlich sehr gut an. Und so gewinnt die Kooperative Gesamtschule Niederrad den ersten Preis: einen Gutschein für ein Eiscafé. Ihr Erfolgsrezept: 500 Gramm Kartoffeln, drei bis vier Stangen Lauch und 100 Milliliter Saft oder Weißwein auf 1,5 Liter Gemüse- oder Hühnerbrühe. Zum geputzten Lauch und den geschälten, gewürfelten, Kartoffeln werden Saft und Brühe hinzugegeben und 30 Minuten lang weichgekocht. Das Gemüse wird püriert, mit der untergerührten Crème fraîche kurz aufgekocht, mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss abgeschmeckt und mit den Toppings angerichtet.

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