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Keine Hoffnung fürs Niederräder Frauenhoftor

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Von: Stefanie Wehr

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Niemand kümmert sich um das barocke Ensemble.
Niemand kümmert sich um das barocke Ensemble. © Michael Faust

Das Wahrzeichen des Frankfurter Stadtteils Niederrad verkommt, doch der Eigentümer ist nicht auffindbar. Das ärgert den Ortsbeirat 5 und viele Menschen im Stadtteil.

Der Frauenhof aus dem 18. Jahrhundert ist ein Wahrzeichen Niederrads. Doch den Besitzer schert das offenbar wenig. Das Gebäude sieht ungepflegt aus, an den Wänden sind Risse zu sehen, Graffiti zieren die Durchfahrt. Vor kurzem war das Dach undicht.

Um es nicht nur notdürftig instand zu halten, sondern für längere Zeit ansehnlich zu erhalten, müsste aber mehr getan werden, findet der Ortsbeirat 5. Darum sollte die Stadt Auskunft geben, ob und wie der Besitzer zu Ausbesserungsmaßnahmen verpflichtet werden kann. Die Antwort lautet: nein. Noch nicht.

„Zurzeit gibt es keinen Anlass zu Zwangsmaßnahmen. Nach Paragraf 14 (1) Hessisches Denkmalschutzgesetz (HDSchG), der die Eingriffsmöglichkeiten der Denkmalschutzbehörden regelt, wären sie derzeit nicht gerechtfertigt, da die sichtbar vorhandenen Mängel am Gebäude nicht auf eine substanzielle Gefährdung des Kulturdenkmals schließen lassen“, so der Magistrat.

Gefahr im Verzug bestehe nicht. Deshalb habe auch die Bauaufsicht keine Eingriffsmöglichkeit. Und das undichte Dach im Nordflügel sei auf Betreiben der Moschee notgesichert worden, teilt das Denkmalamt mit.

Dabei könne der Besitzer jederzeit Zuschüsse von der Stadt bekommen, für denkmalrelevante Reparaturen und Ausbesserungen. Allerdings hat das Denkmalamt jahrelang versucht, den Eigentümer, der seit 2007 im Besitz des Frauenhofs ist, zu kontaktieren. Ohne Erfolg. „Wir versuchen es immer wieder auf telefonischem, postalischem, digitalem und persönlichem Weg. Jedes Mal, wenn Mitarbeiter in der Nähe sind, klingeln sie dort an der Tür“, sagt Andrea Hampel, Leiterin des Denkmalamts. Doch der Eigentümer habe nicht ein einziges Mal reagiert.

Dass am Erhalt des Frauenhoftors öffentliches Interesse besteht, dürfte dem Inhaber nicht verborgen geblieben sein. Im Stadtteil wird gemunkelt, dass er im Ausland lebt. Wie viele Wohnungen im Frauenhoftor bewohnt sind, ist nicht bekannt. Eine Kita und die Moschee sind Mieter.

Dass im Durchgang zur Kelsterbacher Straße Graffiti an den Wänden prangen, sei wohl leider unvermeidbar, soHampel.

„Ich verstehe den Wunsch der Niederräder, dass der Eigentümer sich mehr kümmern sollte“, sagt sie. Doch es liegt allein in seinem Ermessen, ob etwas geschieht oder nicht.

Auch der Vorplatz verdiene dringend eine Verschönerung. Doch hat die Stadt dem Ortsbeirat, der bat, den Platz zu verschönern, keine Hoffnung gemacht: Plätze, die verschönert werden sollen, müssen sich beim Programm „Schöneres Frankfurt“ hinten anstellen. Auf absehbare Zeit gebe es überhaupt keine Kapazitäten, teilte der Magistrat mit.

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