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S-Bahnhof Niederrad: Rennpferde eilen die Treppe hinauf

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Von: Stefanie Wehr

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Guido Zimmermann vor den Wänden, die er am S-Bahnhof Niederrad gestaltet hat.
Guido Zimmermann vor den Wänden, die er am S-Bahnhof Niederrad gestaltet hat. © Sauda

Der Street-Art-Künstler Guido Zimmermann hat die Wände am S-Bahnhof Niederrad verschönert. In seinen Gemälden erkennt man typische Motive aus dem südlichen Stadtteil wieder.

Rennpferde und ein Einhorn eilen die Treppe hinauf, Männer in Anzügen mit Aktentaschen und Kaffee-Bechern in den Händen scheinen über die eigenen Füße zu stolpern, um schnell zum Zug zu gelangen: Der Street-Art-Künstler Guido Zimmermann hat die Atmosphäre der Großstadt eingefangen, um den S-Bahnhof Niederrad mit seinen großflächigen Wandgemälden zu verschönern.

„In meiner Kunst geht es um Dynamik und Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen“, erklärt der Frankfurter. „Coffee to go, ganz normal in der Bürowelt, verursacht viel Müll.“ Aber auch typisch Niederräderisches ist zu sehen: die Bürostadt, die Kleingärten sowie Anklänge an die Wäschereien, die früher den Stadtteil prägten, und an den Main in der Nähe. Wellenförmige Streifen, die das Flusswasser, aber auch Feinripp-Wäsche darstellen könnten, zieren die Wände.

Charme der 70er

Gut 750 Quadratmeter Street Art hat Zimmermann entworfen und zusammen mit einem vierköpfigen Team mittels Pinsel und Rollen an die Wände der Unterführung und Treppenaufgänge gebracht. Fassadenfarbe und Graffiti-Schutz kamen zum Einsatz.

Auch die alten Beton-Wetterhäuschen auf den Bahnsteigen hat er mit Farbe verschönert, Holzsitzbänke bieten einen anderen Anblick als die üblichen Metallsitze. „Wir konnten dank des Förderprogramms des Bundes experimentieren“, erklärt Stefan Schwinn, Leiter Regionalbereich Mitte der DB Station & Service.

Der Bahnhof Niederrad wurde ebenso wie die Stationen Mühlberg und Lokalbahnhof im Süden sowie etwa die Galluswarte und Höchst mit Hilfe des „Sofortprogramms Bahnhöfe“ von Bahn und Bund modernisiert. Der „Charme der Siebziger“, als diese Stationen entstanden, wurde nicht komplett entfernt, sondern aufgehübscht. Auch Mülleimer, Wegeleitungen und Digitalanzeigen wurden erneuert.

Insgesamt werden in Hessen 100 Bahnhöfe mit insgesamt zehn Millionen Euro modernisiert, der Bahnhof Niederrad schlug mit 200 000 Euro zu Buche.

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