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Radweg im Frankfurter Norden soll kommen

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Von: Fabian Böker

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Schon 2019 formierte sich eine Demo, auf der der Bau des Radweges gefordert wurde. Natürlich auf Fahrrädern.
Schon 2019 formierte sich eine Demo, auf der der Bau des Radweges gefordert wurde. Natürlich auf Fahrrädern. © peter juelich

Nach Jahrzehnten der Planung soll die Verbindung zwischen Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach ab April endlich gebaut werden. Die Stadt verfügt nun über alle benötigten Grundstücke.

Die Stadt Frankfurt spricht von einem Meilenstein: In der seit Jahrzehnten ungelösten Geschichte um einen Fuß- und Radweg zwischen den nördlichen Stadtteilen Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach ist ein großes Hindernis überwunden. Denn seit Anfang Februar sei man „im Besitz aller benötigten Flächen, die für den Bau des Geh- und Radwegs erforderlich sind“, erklärt Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Grüne).

Damit, so Majer weiter, sei der Weg frei für Bauarbeiten an einem ersten Abschnitt. Die sollen im April beginnen. Es geht um den Bereich von der L 3008 bis zum Ortseingang von Nieder-Erlenbach auf Höhe der Straße Am Ohlenstück. Es sind zunächst vor allem Arbeiten, die für die Entwässerung der Straße sowie für die Ampelsteuerung wichtig sind.

Danach geht es an das, so Majer, „Kernstück“, den zweiten Bauabschnitt: Parallel zur Landstraße baut die Stadt dann einen rund 1,8 Kilometer langen Weg für den Fuß- und Radverkehr mit einer Breite von drei Metern. Zudem entsteht zwischen Fahrbahn und Geh- und Radweg eine Entwässerungsmulde mit einer Breite von 1,50 Meter.

Derartige Pläne hatte die Stadt bereits im Vorjahr angekündigt und den Ortsbeiräten 13 (Nieder-Erlenbach) und 15 (Nieder-Eschbach) vorgestellt. Die Reaktion auf die jetzige Umsetzung fällt vor Ort recht unterschiedlich aus. Zunächst einmal freuen sich sowohl Yannick Schwander, Ortsvorsteher in Nieder-Erlenbach, als auch Ernst Peter Müller, sein Pendant im Nachbarstadtteil. Bei Müller aber mischt sich auch eine gehörige Portion Skepsis dazu,

„Ich bin gespannt, ob ich die Fertigstellung noch erlebe“, sagt der CDU-Mann. Die nun geschaffene Grundvoraussetzung mache zwar gewisse Hoffnung, „aber nach mehr als 30 Jahren, die wir hier nun schon auf diesen Radweg warten, bin ich doch weiter sehr skeptisch“.

Bei Yannick Schwander, ebenfalls CDU, überwiegt dagegen klar die Freude. „Ich bin da wohl etwas optimistischer als mein Kollege“, sagt er schmunzelnd. Er sei schon seit September guter Dinge gewesen, als die Pläne im Ortsbeirat vorgestellt wurden. „Jetzt sind auch Taten gefolgt, die Ausschreibung war erfolgreich, das ist ein gutes Zeichen“, so Schwander. Das gelte vor allem für die Bürger und Bürgerinnen, „die jetzt sehen können, das tatsächlich etwas passiert“.

Die Ausschreibung für den zweiten Bauabschnitt bereite die Stadt nach Angaben von Stefan Majer mit dem Ziel vor, möglichst noch in diesem Jahr loszulegen. Die Gesamtkosten werden dann bei etwa 3,8 Millionen Euro liegen. Rund die Hälfte davon wird wohl das Land Hessen übernehmen. Dafür war es Voraussetzung, alle benötigten Flächen im Besitz zu haben.

Einen Zeitplan, wann die Arbeiten fertiggestellt sein sollen und der Radweg in Betrieb sein kann, wollte die Stadt in ihrer Mitteilung nicht nennen

Damit ist sie sich dann wiederum mit Ernst Peter Müller einig, der schon zum Ende des vergangenen Jahres gesagt hatte: „Es ist eine endlose und traurige Geschichte. Es wäre schön, wenn unser Radweg nur dieselbe Priorität wie das rote Abmarkieren von Fahrradwegen in der Innenstadt hätte. Auf ein Datum will ich mich nach den bisherigen Erfahrungen mit der Stadt nicht mehr festlegen.“

Im Vorjahr war noch die Rede von rund 15 Monaten Bauzeit für den zweiten Abschnitt. Das wäre dann Januar 2025.

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