Nieder-Eschbach: Sicher bis in den achten Stock

Zweiter Aufzug für Seniorenwohnanlage im Ben-Gurion-Ring geht in Betrieb. Anwohnende hatten sich jahrelang für einen zusätzlichen Fahrstuhl ausgesprochen.
Endlich wieder hoch hinaus geht es für die rund 100 Menschen in der Seniorenwohnanlage im Ben-Gurion-Ring 20. Der neue, an der Front montierte Aufzug ist fertig und wurde jüngst für die Benutzung freigegeben. Mehrere Jahre lang hatten die meist mehr als 65 Jahre alten und teilweise stark bewegungseingeschränkten Anwohnenden für den Lift gekämpft. Denn der vorhandene Fahrstuhl im Inneren des achtstöckigen Gebäudes fiel häufig aus. Immer wieder kam es vor, dass Bewohner:innen darin feststeckten.
„Das war wirklich kein tragbarer Zustand mehr“, sagt Jeannette Nold, Leiterin des Begegnungszentrums des Frankfurter Verbandes im Erdgeschoss. Daher habe sie die Senioren und Seniorinnen bei ihrem Vorhaben unterstützt und sich im Stadtteilbeirat und bei der Wohnungsgesellschaft GWH, dem Eigentümer des Gebäudes, für den zweiten Aufzug stark gemacht. Allerdings nicht als Ersatz für den vorhandenen Fahrstuhl, sondern zusätzlich. „Damit immer mindestens einer funktioniert. Dass beide Lifte gleichzeitig ausfallen, ist dann doch eher unwahrscheinlich“, so Nold. Was nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner, sondern auch im Notfall enorm wichtig sei. Braucht das Gebäude doch zwei Rettungswege – die Treppe und einen funktionstüchtigen Lift.
Neue Mietergärten im Hof
Der zweite Fahrstuhl ist nicht die einzige Neuerung im Quartier. Offiziell freigegeben wurden zudem der umgestaltete Innenhof im Ben-Gurion-Ring 20 – 42 mit neuen Mietergärten, Flächen für Urban Gardening und Platz für Anwohnende. Sowohl diese Neugestaltung als auch der zusätzliche Aufzug werden aus dem Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ finanziert. Alle Freiflächen, die an die Gebäude im Ben-Gurion-Ring 20 – 42 angrenzen, wurden neugestaltet und zu Mieter- und Gemeinschaftsgärten aufgewertet.
Bereits im Sommer 2021 fanden Beteiligungsverfahren für die Mietergärten statt, 2017 und 2019 für die Neugestaltung des Innenhofes. Die neue Mitte mit Spiel- und Aufenthaltsbereichen werden inzwischen von allen Menschen des Quartiers sehr gut angenommen und häufig genutzt, heißt es vonseiten der GWH.
„Es ist unglaublich schön zu sehen, wie sich das Quartier entwickelt“, sagt Jeannette Nold, die bereits seit mehreren Jahren das Begegnungszentrum leitet und regen Kontakt zu den im Quartier lebenden Menschen pflegt. Weil sie ihr am Herzen liegen, daher sei sie auch besonders glücklich, dass trotz der umfangreichen Maßnahme noch Geld für den Bau des neuen Aufzuges übrig blieb. „Das zeigt, dass man etwas bewegen kann, wenn man hartnäckig bleibt und sich mit Leidenschaft für seine Ziele einsetzt“, sagt Nold.