Windräder für den Norden

Die SPD im Nieder-Erlenbacher Ortsbeirat fordert den Bau von Windrädern auf dem Schwalbenberg. Die Menschen vor Ort sollten in die Pläne mit eingebunden werden.
Die Energieversorgung unseres Landes muss vorrangig auf erneuerbare Energien umgestellt werden, damit Deutschland CO2-Neutralität erreichen kann und die Klimaziele des Pariser Abkommens erfüllt werden können“, findet die SPD im Ortsbeirat 13 (Nieder-Erlenbacher). Sie fordert daher in einem Antrag für die heutige Sitzung den Bau von Windrädern in Nieder-Erlenbach. Der Schwalbenberg sei ein geeigneter Standort dafür.
Die Windräder dürften sich aber nicht übermäßig in Nieder-Erlenbach ballen. Daher lehnt die Fraktion einen Windpark und eine „Verspargelung“ ab. Auch dürfe die Lebensqualität der Menschen in Nieder-Erlenbach nicht unter den Anlagen leiden – und die hänge im besonderen Maße von der Nähe zur Natur und den Feldern in der Umgebung ab.
Die SPD will zudem verhindern, dass in einem freien Wettbewerb die Stadt Frankfurt die Kontrolle darüber verlieren könnte, wo wie viele Windräder entstehen. „Die Windkraftanlagen sollen daher nur auf städtischen Flächen gebaut werden oder auf einer der zahlreichen in Nieder-Erlenbach tätigen gemeinnützigen Stiftungen.“ Bauherr und Betreiber solle, wenn möglich, die städtische Beteiligungsgesellschaft Mainova sein. Ihr „ist Vorrang gegenüber anderen Stromanbietern zu gewähren“, heißt es in dem Antrag.
Akzeptanz durch Beteiligung
Die Akzeptanz der Bevölkerung solle durch eine Bürgerbeteiligung gesichert werden. „Oft profitieren von dem Bau der Windkraftanlagen nur einzelne Grundeigentümer und ortsfremde Investoren. Den Bürgern vor Ort bleibt dann nur der Blick auf die Rotoren; da ist es leicht erklärbar, dass sich Widerstand regt.“
Bürgerinnen und Bürger sollen sich daher finanziell am Bau der Anlage beteiligen können und dafür Anteile an dem Ertrag ausgeschüttet bekommen. „Eine direkte Beteiligung der Bürger fördert die Identifikation mit den Anlagen“, argumentiert die SPD.
Die Diskussion über Windräder in Nieder-Erlenbach ist nicht neu. 2015 war der jüngste Vorstoß vor dem Verwaltungsgericht gescheitert. Damals hatte die Deutsche Flugsicherung Einspruch gegen vier Windräder eingelegt, die die Mainova mit dem Investor Abo-Wind bauen wollte.
Grund für den Einspruch war die Befürchtung, die Rotoren könnten die Navigationsgeräte von Flugzeugen stören. Windräder in der Nähe der Drehfunkfeuer bei Niddatal-Erbstadt und Aschaffenburg hatten bereits für Störungen gesorgt. Mit Förderung des Bundes sollen die Drehfunkfeuer aber so aufgerüstet werden, dass sie weniger anfällig für Störungen sind. Damit wäre der Weg frei für weitere Windräder, auch in Nieder-Erlenbach.
Der Ortsbeirat 13 tagt am heutigen Dienstag ab 20 Uhr im Saalbau Nieder-Erlenbach, Im Sauern 10.