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Neues Zentrum in denkmalgeschützten Gebäuden

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Von: George Grodensky

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Land und Uni wollen denfrüheren Bio-Campus für die Digitalisierungsforschung nutzen.

Es tut sich was an der Siesmayerstraße. Die ehemaligen Biologischen Institute am Grüneburgpark stehen seit 2013 leer und verfallen zusehends. Hinter den Kulissen arbeitet man aber an einer Revitalisierung. „Das Land Hessen plant in Abstimmung mit der Goethe-Universität, die denkmalgeschützten Gebäude ... zukünftig wieder für Wissenschaft und Forschung zu nutzen“, schreibt die Pressestelle des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst auf Anfrage. Die Abstimmungen liefen noch.

Auf eine Anfrage der Linken im Landtag wird Ministerin Angela Dorn (Grüne) konkreter. Die Universität habe ein Konzept zur Forschung im Bereich der Digitalisierung entwickelt. Demnach soll am Campus Siesmayerstraße ein „Center for Critical Computational Thinking“ entstehen. Bausteine dafür sollen aus dem Hessischen Zentrum für Künstliche Intelligenz kommen. Das kombiniert Grundlagenforschung an KI mit konkretem Praxisbezug und Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft. Das Zentrum, an dem 13 hessische Hochschulen beteiligt sind, bündelt die Expertise von 22 KI-Forscher:innen und baut diese durch 22 neue Professuren aus.

Was eigentlich nach guten Nachrichten klingt, lässt Eyup Yilmaz die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Der wohnungspolitische Sprecher der Linken im Römer wäre es lieber gewesen, die Stadt hätte an ihren ursprünglichen Plänen festgehalten: das Areal vom Land zu erstehen und dort Wohnungen und eine Grundschule zu errichten. Entsprechend macht er dem städtischen Planungsdezernat Vorwürfe. Seit Jahren habe die Stadt ihre Hausaufgaben nicht gemacht, findet Yilmaz. „Sie hätte in den letzten Jahren baurechtliche Änderungen vornehmen müssen, damit Wohnraum auf diesen Flächen überhaupt erst entstehen kann.“ So aber sei die Chance vertan, mindestens 90 Wohnheimplätze für Studierende oder Azubis und 130 Wohnungen zu schaffen.

Das Planungsdezernat kann nur mit den Schultern zucken. Metaphorisch gesehen. Noch in der alten Koalition hätten sich die zuständigen Dezernentinnen und Dezernenten an das Land gewandt, sagt Beate Huf, Büroleiterin des städtischen Planungsdezernenten. Jan Schneider (CDU) als Schulbauer, Rosemarie Heilig (Grüne), die das städtische Grün verantwortet, und Planungsdezernent Mike Josef (SPD). Auf das Kaufangebot sei das Land aber nicht eingegangen.

Dennoch sei es noch möglich, studentisches Wohnen zu realisieren. Das Areal nordwestlich der Siesmayerstraße, das frühere Chemische Institut, sei in städtischem Besitz. Allerdings habe die Stadt intern noch Abstimmungsbedarf. Immerhin ist dort die Verwaltung des Botanischen Gartens untergebracht, außerdem Gewächshäuser des Palmengartens.

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