Neues Leben in der Zoopassage
Der Eigentümer will die Zoopassage an der Friedberger Anlage bis zum Sommer umbauen. Danach sollen ein Drogeriemarkt und eine Bäckerei-Filiale einziehen. Das Internationale Theater bleibt und hofft auf eine Belebung.
Die meisten großen Schaufenster sind verdreckt, hinter vielen Scheiben türmt sich Bauschutt, im Inneren stehen mehrere Läden leer. In einem mit Gerümpel vollgestelltem Raum hängt ein Schild, auf dem steht, dass der Lohnsteuer-Hilfeverein umgezogen ist – Ende 2014. Die Zoo-Passage an der Hanauer Landstraße / Ecke Friedberger Anlage wirkt derzeit alles andere als einladend. Das soll sich in den kommenden Monaten ändern. Mitte des Jahres sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen sein.
Die Eigentümergesellschaft, die Zoo-Passagen KG, möchte die Ende der 80er Jahre errichtete Liegenschaft für mehrere Millionen Euro auf Vordermann bringen, sagt Geschäftsführer Simon Leyendecker. Im Laufe des Sommers sollen dort zwei neue Geschäfte eröffnen: Die Drogeriekette Rossmann und eine Filiale der Bäckerei Ernst. Derzeit warte die KG auf das Okay der Stadt.
„Wir hoffen, dass uns die Baugenehmigung in den kommenden Wochen vorliegt“, sagt er. Der Geschäftsführer geht davon aus, dass die Arbeiten bis Juni abgeschlossen werden können. Er rechne damit, dass die neuen Betriebe noch im Sommer den Betrieb aufnehmen können.
Derzeit gibt es in der Zoo-Passage neben dem Internationalen Theater und der Fastfoodkette Kentucky Fried Chicken (KFC) einen Discounter, einen russischen Supermarkt, einen Arzt, ein Internet-Café, eine Bar, ein Chinesisch-Mongolisches Restaurant sowie einen Friseur. In den Obergeschossen befinden sich 207 Wohnungen, unter der Erde eine Tiefgarage mit 380 Stellplätzen.
Noch Platz für kleinere Läden
Ende 2013 hatte die Gesellschaft das Eckgebäude übernommen. Seitdem plant die KG, was auf der rund 5200 Quadratmeter großen Verkaufsfläche geschieht. Teile des Gebäudes wurden saniert. Der erste neue Betrieb, Kentucky Fried Chicken, öffnete dort Ende vergangenen Jahres. Darüber hinaus gebe es noch Platz für zwei weitere, kleinere Läden, sagt Leyendecker. Wie diese belegt werden, sei noch offen. Vom Schneider über einen Wäscheservice bis zum Optiker sei dort vieles denkbar.
Die Arbeiten seien „umfangreich und äußerst kompliziert“, sagt der Geschäftsführer. An dem Gebäude sei in den vergangenen Jahrzehnten nur wenig gemacht worden. Daher müsse innen wie außen saniert werden. Die KG habe zahlreiche Fenster und die Lüftungsanlage austauschen müssen. Die Umbauarbeiten seien nötig, da die Passage zuvor sehr kleinteilig war. Für die rund 1200 Quadratmeter große Fläche, die von der Drogerie und der Fastfoodkette belegt werden, seien sechs Geschäfte zusammengelegt worden.
Auf der Strecke geblieben ist der Jugend- und Kulturverein, dem die Zoo-Passage Gesellschaft gekündigt hatte. Beigelegt werden konnten dagegen die Streitigkeiten mit dem Internationale Theater. 2014 kündigte der neue Eigentümer den langfristigen Mietvertrag. Das Theater, das im Jahr etwa 150 Aufführungen mit 100 Gastspielen auf die Bühne bringt, stand vor dem Aus.
Nach konstruktiven Gesprächen wurde ein langfristiger Vertrag unterzeichnet, sagt Leyendecker. Dieser gilt laut Theater-Geschäftsführer Jan Mayer für fünf Jahre „mit Option auf weitere fünf Jahre“. Seitdem laufe die Zusammenarbeit mit den Hausmeistern gut. Belastend sei für die Spielstätte, dass die neuen Geschäfte noch nicht da sind, sagt Mayer. Dadurch gebe es kaum Leben in der Passage, bedauert er. Das Theater sei auf Publikum angewiesen. Jährlich besuchten rund 12 000 Menschen die Vorstellungen.