Neuer Anlauf für den Paulskirchenpreis in Frankfurt

Kann die Auszeichnung doch noch dieses Jahr vergeben werden? Die Bürgermeisterin strebt das an. Die Opposition ist irritiert.
Wird der Paulskirchenpreis doch noch dieses Jahr verliehen? Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) strebt das an. Direkt nach Ostern werde sie das Gespräch mit den Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung suchen, die über die Besetzung des Kuratoriums entscheiden müssen, sagte Eskandari-Grünberg.
An der Zusammensetzung des Gremiums war die ursprünglich für das Paulskirchenjubiläum geplante Verleihung des Demokratiepreises gescheitert. Stadtverordnete – auch innerhalb der Regierungskoalition – hatten kritisiert, die vorgesehene Zusammensetzung mit zahlreichen Kommunalpolitiker:innen werde der angestrebten Bedeutung der Auszeichnung nicht gerecht.
Frankfurt: Paulskirchenpreis im Herbst?
Eine Entscheidung über das Kuratorium wurde vertagt. In den Ausschüssen der Stadtverordneten (etwa im Kulturausschuss und im Haupt- und Finanzausschuss) entstand zuletzt der Eindruck, der Preis werde erstmals 2024 verliehen – wie es CDU und Ökolinx gefordert hatten. Doch die Bürgermeisterin plädierte im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau für eine Vergabe in diesem Jahr. Zwar kommt das für Mai geplante Paulskirchenfest anlässlich der ersten gesamtdeutschen Nationalversammlung vor 175 Jahren zu früh. Doch das Jubiläum werde das ganze Jahr gefeiert, insofern könne der Preis auch im Herbst verliehen werden.
Von derartigen Plänen wisse er nichts, sagte CDU-Fraktionschef Nils Kößler auf Anfrage der FR. Die Koalition habe deutlich gemacht, dass der Preis erst 2024 verliehen werden solle. „Dafür gibt es auch gute Gründe“, so Kößler. Das Regierungsbündnis sollte sich „zunächst selbst sortieren, damit es mit dem Preis nicht so peinlich weitergeht wie in den letzten Monaten“.