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Sammelabschiebung von Frankfurt nach Afghanistan

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Zwei Männer tragen ihre Habseligkeiten in Handschellen zum Frankfurter Flughafen.
Zwei Männer tragen ihre Habseligkeiten in Handschellen zum Frankfurter Flughafen. © dpa

Polizisten brachten Afghanen aus mehreren Bundesländern zum Flughafen. An Bord der Maschine soll auch ein Gefährder aus Nordrhein-Westfalen sein.

Erneut ist nach dpa-Informationen am Montagabend ein Abschiebeflug von Frankfurt am Main nach Kabul gestartet. An Bord des Flugzeugs waren danach 38 Afghanen, unter anderem ein Gefährder aus Nordrhein-Westfalen. Auch ein 23-Jähriger, dessen Einreise die afghanischen Behörden zuletzt aus medizinischen Gründen abgelehnt hatten, soll sich an Bord des Flugzeugs befinden. Es startete kurz nach 21.30 Uhr in Frankfurt.

Wenige Stunden vor dem Flug hat die Diakonie Hessen am Montag einen Abschiebestopp für afghanische Flüchtlinge gefordert. Ein Sprecher begründete dies mit der angespannten Sicherheitslage in Afghanistan. Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl war am Montagabend vom Frankfurter Flughafen aus die 21. Sammelabschiebung nach Kabul geplant. 

Proteste gegen die Abschiebung 

Ein dpa-Reporter hatte am späten Nachmittag mehrere Männer in Begleitung von Landes- und Bundespolizei gesehen, die teilweise mit Hand- oder Fußfesseln zum Flughafen gebracht worden waren. Ein größerer Teil von ihnen war offenbar aus Bayern nach Frankfurt gebracht worden.

Mehrere Initiativen demonstrierten am Abend am Flughafenterminal gegen Abschiebungen nach Afghanistan. Auch die Linken-Politikerin Ulla Jelpke forderte am Montag einen Abschiebestopp. „Wer in dieses Land abschiebt, setzt das Leben der Betroffenen leichtfertig aufs Spiel“, sagte sie mit Blick auf die Situation in Afghanistan.

Kurz vor einem offenbar bevorstehenden Abschiebeflug nach Afghanistan hat die Diakonie Hessen am Montag einen Abschiebestopp für afghanische Flüchtlinge gefordert. Ein Sprecher begründete dies mit der angespannten Sicherheitslage in Afghanistan. Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl war am Montagabend vom Frankfurter Flughafen aus die 21. Sammelabschiebung nach Kabul geplant.

„Afghanische Flüchtlinge brauchen Sicherheit“, betonte Andreas Lipsch, Leiter der Abteilung Flucht, Interkulturelle Arbeit und Migration bei der Diakonie Hessen. „Die gibt es nur über einen Abschiebungsstopp. Wenigstens die Ausstellung längerfristiger Duldungen, so wie es im hessischen Koalitionsvertrag angekündigt war, muss schnell umgesetzt werden.“

Auch wenn etwa in Hessen vorrangig Straftäter und Gefährder abgeschoben werden, versetze jeder der monatlichen Abschiebeflüge auch unbescholtene afghanische Flüchtlinge, die ausreisepflichtig seien, „in Angst und Schrecken“, sagte Lipsch. (dpa)

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