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Nachfolge für Mike Josef: Marcus Gwechenberger soll Planungsdezernent von Frankfurt werden

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Von: Christoph Manus

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Die Frankfurter SPD schlägt Stadtplaner Marcus Gwechenberger als Mike Josefs Nachfolger im Bereich Planen und Wohnen vor. Sie lobt insbesondere dessen fachliche Kompetenz.

Frankfurt – Marcus Gwechenberger soll städtischer Dezernent für Planen und Wohnen und damit Nachfolger des designierten Oberbürgermeisters Mike Josef (beide SPD) werden. Das hat der Vorstand der Frankfurter SPD am Donnerstagabend entschieden. Der 46-Jährige, der bisher als Referent und stellvertretender Büroleiter für Josef tätig ist, soll beim Parteitag am 12./13. Mai nominiert werden, das Stadtparlament könnte ihn dann am 22. Juni zum hauptamtlichen Stadtrat wählen.

Gwechenberger bringe alles mit, was man für den Job brauche, sagte Josef am Freitag bei einer Pressekonferenz. Er brauche keine lange Einarbeitungszeit, sondern könne „direkt loslegen“. „Er kennt die Ämter, er kennt die Projekte und er kennt die Stadt.“ Erstmals seit Jahren übernehme zudem „jemand vom Fach“ die Aufgabe.

Marcus Gwechenberger wird aller Voraussicht nach im Juni zum neuen Frankfurter Planungsdezernenten gewählt.
Marcus Gwechenberger wird aller Voraussicht nach im Juni zum neuen Frankfurter Planungsdezernenten gewählt. © Renate Hoyer

Frankfurt: Auch SPD-Vize Kolja Müller war als Nachfolger von Mike Josef gehandelt worden

Der Sachsenhäuser, der in Viernheim aufwuchs ist promovierter Geograf und eingetragener Stadtplaner. Seit 2012 lehrt er an der Frankfurter University of Applied Sciences (UAS), zum Sommersemester, das heute beginnt, übernimmt er eine Professur für urbane Transformation im Fachbereich Stadtplanung. Für Gwechenberger sprächen zudem dessen Erfahrungen in der Privatwirtschaft, sagte Josef und wies etwa auf frühere Jobs bei Planungsbüros und bei der Nassauischen Heimstätte hin.

Sehr gute Chancen, Josefs Nachfolger zu werden, waren in den vergangenen Tagen auch dem stellvertretenden Parteichef Kolja Müller eingeräumt worden, der fünf Jahre lang als Referent in Josefs Dezernat arbeitete. Er habe sich mit Josef darauf verständigt, dass er sich weiterhin der Führung der Partei widmen und Gwechenberger Planungsdezernent werde, sagte er am Freitag. Mit dem einstimmigen Votum für seinen langjährigen Kollegen habe die SPD ein klares, starkes und entschlossenes Zeichen gesetzt, sagte Müller. Dass er selbst Ambitionen gehegt hatte, verhehlte der kommissarische Parteichef nicht. Das Wohl der Partei stehe über dem des Einzelnen, sagte er. Und: „Die Stadt ist keine One-Man-Show.“

Frankfurt: Designierter Planungsdezernent will „Stadtteil der Quartiere“ vorantreiben

Müllers Partnerin an der kommissarischen Parteispitze, Kulturdezernentin Ina Hartwig, lobte Gwechenberger als sehr kompetenten, hoch angesehenen Kollegen. Fraktionschefin Ursula Busch betonte, dass auch die Römer-Fraktion einstimmig hinter der Entscheidung für Gwechenberger stehe. Dieser habe die fachliche und politische Kompetenz, um den Job herausragend auszufüllen, sagte sie.

Gwechenberger will als Planungsdezernent erreichen, dass der „Stadtteil der Quartiere“ im Nordwesten Frankfurts schnell entwickelt werden kann. Als einen Schwerpunkt nannte er zudem den Mieterschutz und die Verbesserung der Wohnbedingungen in bestehenden Quartieren. Diese müssten grüner und lebenswerter gestaltet werden.

Frankfurt: SPD-Vize Ina Hartwig lobt Gwechenbergers wissenschaftliche Expertise

Die Tätigkeit an der Hochschule sei mit seiner Aufgabe als Planungsdezernent vereinbar, betonte er im Parteihaus. Im Sommersemester habe er eine halbe Stelle, im Wintersemester könne er seine Lehrverpflichtung deutlich reduzieren. Seine Arbeit an der UAS, wo er ein Seminar zum „Stadtteil der Quartiere“ und zu gemeinwohlorientierter Stadtentwicklung anbietet, könne zudem zu Synergieeffekten führen.

Hartwig lobte Gwechenbergers wissenschaftliche Expertise und Arbeit ausdrücklich. Es sei ein Gewinn für die Stadt, dass dieser auf der Höhe der wissenschaftlichen Diskussion sei. Busch wies darauf hin, dass frühere Stadträte wie Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) und Planungsdezernent Martin Wentz (SPD) während ihrer Amtszeit ebenfalls lehrend tätig gewesen seien.

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