Nach Aus für Roger Waters: Regeln für Konzerte gefordert

Nach der Absage des Roger-Waters-Konzerts in der Festhalle diskutiert der Haupt- und Finanzausschuss über Schadensersatzforderungen und Konsequenzen.
Frankfurt – Roger Waters darf nicht in Frankfurt auftreten, beide Gesellschafter der Messe – die Stadt und das Land – haben sich inzwischen gegen das im Mai geplante Konzert in der Festhalle ausgesprochen. Das findet Michael Müller (Linke) auch richtig. Im Haupt- und Finanzausschuss wollte er aber auch von Kämmerer Bastian Bergerhoff (Grüne) wissen, welche Schadensersatzforderungen durch die Konzertabsage auf die Stadt zukommen könnten.
Das kann Bergerhoff nicht beziffern. „Es ist nicht vorhersehbar, wie am Ende entschieden wird.“ Eine Variante wäre, dass es zu Schadensersatzforderungen komme. Es gebe aber mehrere Möglichkeiten. Es könnte auch sein, dass ein Gericht „der Position der Gesellschafter folgt“. Möglich wäre allerdings auch, „dass es zur Anweisung kommt, den Vertrag zu erfüllen“.
Frankfurt: Messegesellschaft soll Konzerte von Rassisten und Antisemiten gar nicht erst zulassen
Manfred Zieran (Ökolinx) kritisierte, dass die Entscheidung zur Absage des Konzerts eines Antisemiten „ein zäher Prozess“ war. Das müsse künftig schneller gehen „bei so klarem Sachverhalt, bei einem Antisemiten, der weltweit gegen Juden hetzt“. Sogar das Land sei schneller gewesen. Wichtig für Müller: dass die Messegesellschaft künftig erst gar nicht mehr Konzerte von Rassisten und Antisemiten zulässt. „Da muss es eine Selbstverpflichtung geben.“ Auch vor dem Hintergrund, dass die Messe eine Deportationsgeschichte habe. Die Messe müsse da sensibler sein. Nils Kößler (CDU) sagte, dass es bereits bei der Alten Oper entsprechende Vertragsklauseln gebe. „Können die auch bei der Messe künftig Verwendung finden?“
Es sei nicht zwingend, dass das eins zu eins übertragbar sei, sagte Bergerhoff. Das müsse man sich genauer anschauen. „Niemand hat aber ein Interesse daran, immer hinterher Feuer löschen zu müssen.“ Der Magistrat wolle seinen Teil dazu beitragen, „dass es möglichst klare Regeln gibt“. (Sandra Busch)