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Prozess am Landgericht Frankfurt wegen Mordes nach Vergewaltigung

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Von: Stefan Behr

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Vor dem Frankfurter Landgericht hat der Prozess gegen einen Mann begonnen, der in Frankfurt eine Obdachlose getötet haben soll. Er will schweigen.

Frankfurt – Vor dem Landgericht Frankfurt hat am Mittwochmorgen (29. März) der Prozess gegen einen 39 Jahre alten Mann begonnen, dem Vergewaltigung und Verdeckungsmord vorgeworfen werden. Er soll im Dezember 2021 eine 40 Jahre alte Wohnsitzlose, die in einem verlassenen Wohnwagen auf einer Brachfläche nahe dem Ostbahnhof hauste, vergewaltigt und dann erschlagen haben, um die Tat zu vertuschen. Laut Anklage schlug er „mit einem stumpfen Gegenstand mindestens 27-mal auf den Kopf“ der Frau ein, die an einem offenen Schädel-Hirn-Trauma starb.

Erst im Januar 2022 war die Leiche zufällig von einem Passanten entdeckt worden. An ihr fand sich DNA des jetzt angeklagten, mehrfach vorbestraften Mannes. Der ebenfalls Obdachlose wurde dann Mitte Februar in einer Unterkunft festgenommen.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ steht an der Fassade des Frankfurter Landgerichts.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ steht an der Fassade des Frankfurter Landgerichts. © Boris Roessler/dpa

Prozess vor dem Landgericht Frankfurt: Angeklagter will sich nicht zu den Vorwürfen äußern

Weiterhin unklar ist, ob oder in welchem Verhältnis der Mann zu der ehemaligen Krankenschwester gestanden hatte, die laut Polizei „kurz zuvor aufgrund einer psychischen Erkrankung unverschuldet in die Obdachlosigkeit abgerutscht“ war. In den ersten Vernehmungen hatte der Mann die Tötung zugegeben, eine Vergewaltigung allerdings geleugnet – und gesagt, dass er am Tattag betrunken gewesen sei.

Am ersten Verhandlungstag wurde lediglich die Anklage verlesen. Zudem kündigte die Verteidigung an, dass ihr Mandant entgegen früherer Ankündigung sich nun doch nicht zu den Vorwürfen äußern und stattdessen von seinem Schweigerecht Gebrauch machen werde.

Es ist allerdings noch genug Zeit, diese Einstellung zu überdenken. Bislang hat die Große Strafkammer acht Verhandlungstage bis Ende Mai angesetzt. Die Hinterbliebenen der Frau treten in dem Prozess als Nebenkläger auf – zumindest in Person ihres Anwalts. Ob die im Ausland lebende Familie bei dem Prozess auftreten wird, ist noch unklar, aber eher unwahrscheinlich.

Bereits am kommenden Freitag (31. März) ist der nächste Verhandlungstag. (skb)

Ein 46-jähriger Mann liegt stundenlang leblos auf dem Parkplatz eines Supermarktes im Frankfurter Stadtteil Gallus. Sozialdezernentin Voitl appelliert, besser aufeinander zu achten.

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