Mitgliederrekord für Frankfurter Sportvereine

Frankfurter Sportkreis freut sich über mehr als zwölf Prozent Zuwachs in einem Jahr. Das größte Zugpferd ist Eintracht Frankfurt - vor allem dank seiner Fan- und Förderabteilung.
Der Frankfurter Sportkreis hat am Mittwoch einen neuen Rekord verkünden dürfen. 292 707 Menschen waren zum Stichtag 1. Januar 2023 Mitglied in einem Sportverein. Das waren rund 32 000 oder 12,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Das größte Zugpferd ist und bleibt Eintracht Frankfurt mit einem Zuwachs von 24 604 Mitgliedern. Vornehmlich in der Fan- und Förderabteilung, um Tickets für die Spiele des Fußball-Bundesligisten zu erwerben. „Es liegt nur an der Eintracht, stimmt“, sagte der Vorsitzende des Sportkreises, Roland Frischkorn. „Ist aber verkürzt.“
Auch die anderen Sportvereine hätten Corona und den Folgen des russischen Angriffskriegs getrotzt. Die Re-Start-Kampagne des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) hat laut Rückmeldungen aus den Vereinen ebenfalls einen Teil dazu beigetragen, Mitglieder zu gewinnen. Wie nachhaltig das ist, wenn die Kostenübernahme des Mitgliedsbeitrags ausläuft, müsse sich aber noch zeigen. „Die Vereine haben viel Kreativität, Mut und Eigenengagement bewiesen und investieren in die Infrastruktur“, freute sich Frischkorn.
Bestes Beispiel ist der Höchster Tennis- und Hockeyclub (THC), wo der Sportkreis seine Bilanz vorstellte. Seit dem Jahr 2018 wurde in die Tennisplätze und die Hockeyanlage viel Geld investiert. So konnte die Mitgliedszahl auf fast 750 verdoppelt werden.
Zahlen
In Frankfurt sind 292 707 Menschen Mitglied in einem Sportverein. Vor einem Jahr waren es 260 630. tim
Die größten Vereine zum Stichtag 1. Januar 2023 waren:
1. Eintracht Frankfurt 119 576
2. TG Bornheim 29634
3. Deutscher Alpenverein 11414
4. FTG Frankfurt 7358
5. Fraport Skyliners 5757
6. TuS Nordwest 3508
7. Höchster Schwimmverein 3026
8. TuS Makkabi 2831
Neu sei, so Frischkorn, dass sich auch der Bund bei der Investition in Sportanlagen beteilige. Und viel wichtiger noch für den Sportkreis ist, dass Mike Josef (SPD) als Oberbürgermeister das Sportdezernat behalten und damit Ansprechpartner für die Vereine bleiben wird. „Damit ist er einem Wunsch vieler Vereine gefolgt“, sagte Frischkorn. Er hofft, dass Josef vor allem bei den großen Infrastrukturprojekten die Dinge vorantreiben kann.
Das ist vor allem das Dauerthema Multifunktionsarena. Außerdem müsse der 2011 erstellte Sportentwicklungsplan weiterentwickelt werden. „Das steht im Koalitionsvertrag, und da setzen wir auf den künftigen OB“, sagte Frischkorn. Bei jedem Schulbau müsse eine neue Dreifelderhalle geprüft werden.
Ein Problem für viele Vereine bleibt, nach Corona gute Übungsleiter:innen zu finden. „Wir brauchen andere Formen der Übungsleiterausbildung“, sagte Frischkorn. Es müsse Bündnisse mit der Wirtschaft geben, wo angehende Trainerinnen und Trainer auch mal freigestellt werden könnten. Demnächst startet der Sportkreis ein Pilotprojekt mit einem Verein, bei dem der Dachverband der Frankfurter Turn- und Sportvereine die Mitgliederverwaltung übernimmt. „Durch die veränderten Arbeitsbedingungen ist es nicht mehr so einfach, Leute zu finden, die Mitgliederverwaltung, Buchhaltung und weiteres im Ehrenamt machen“, sagte Frischkorn.