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Coronavirus
Mit dem Alter nimmt die Infektionsrate an Schulen zu
- vonSandra Buschschließen
Bildungsdezernentin Weber hat die Corona-Fälle an Schulen ausgewertet: Je älter die Schülerinnen und Schüler sind, desto häufiger sind Schulen betroffen. Auch über Schnelltests an Schulen denkt die Stadt nach.
Zwischen August und Ende Oktober hat es 273 Infektionen an 101 Frankfurter Schulen gegeben. Das berichtete Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) am Montag im Römer-Ausschuss. Betroffen gewesen seien fast alle beruflichen und weiterführenden Schulen und knapp die Hälfte aller Grundschulen. Aber bei Nachtestungen in den Klassen hätten sich selten weitere positive Fälle gefunden, sagte Weber „Das heißt, das Virus wurde nicht innerhalb der Klasse weitergegeben – deshalb können die Schulen offen bleiben.“ In Frankfurt gibt es rund 100 000 Schülerinnen und Schüler.
Fälle an Schulen
Berufsschulen: 87 Fälle zwischen August und November bei Schülerinnen und Schülern (SuS) und 5 bei Lehrkräften (LK). Durchschnittlich 6,3 positiv getestete Fälle pro Schule. Oberstufen: 13 SuS, Durchschnitt 4,3 Gymnasien: 45 SuS, Durchschnitt 2,9 Realschulen: 18 SuS, 1 LK, durchschnittlich 2,8 Fälle pro Schule Gesamtschulen: 34 SuS, 2 LK, durchschnittlich 2,4 Fälle pro Schule Grundschule (inklusive ESB und Hort): 35 SuS, 17 LK, Durchschnitt 1,4 Kitas (0-6 Jahre): 28 Kinder, 76 Mitarbeiter, Durchschnitt pro Einrichtung 1,3
Laut Weber wurden in dem Zeitraum die Kontaktpersonen ersten Grades ermittelt und getestet, bei offenen Konzepten Reihentestungen von Klassen durchgeführt. An Berufsschulen etwa gab es 87 Fälle bei Schüler:innen, bei Nachtestungen wurden zwei weitere positive Fälle gefunden. An Grundschulen – inklusive Horte – 35 Fälle, es fanden sich bei Nachtestungen drei weitere. Vergleiche man, wie viele Personen durchschnittlich pro Schule in den verschiedenen Schulformen positiv getestet worden seien, dann sehe man, dass „mit dem Alter die Infektionsrate zunimmt“. So habe es bei den Berufsschulen durchschnittlich 6,3 positive Fälle pro Schule gegeben, bei den Gymnasien 2,9, bei Gesamtschulen 2,4 und bei Grundschulen 1,4. Möglicherweise liege das daran, dass mit steigendem Alter die Schülerinnen und Schüler auch außerhalb der Schule mehr soziale Kontakte hätten und sich dort infizierten, so Weber. Die beruflichen Schulen mit ihrer älteren Schülerschaft können deshalb ab Mittwoch bis zunächst Ende Januar das Wechselmodell bei Bedarf einführen. Denn sie hätten die höchste Inzidenz, die Schüler:innen kämen zu einem Drittel von außerhalb mit dem öffentlichen Nahverkehr und es säßen oft 30 Erwachsene auf 60 Quadratmetern“, sagte Weber.
In den nächsten zwei Wochen werde geprüft, ob auch Oberstufen ins Wechselmodell gehen können. Auch über Schnelltests für Schulen werde mit dem Gesundheitsamt nachgedacht. „Darüber wollen wir noch diese Woche sprechen“, sagte Weber. Es könne etwa in Klassen mit einem Infektionsfall mit Schnelltests agiert werden. „So können wir das Gesundheitsamt unterstützen und Situationen schnell klären.“