Messe Frankfurt sagt Roger-Waters-Konzert ab und kündigt Vertrag
Die Geschäftsführung der Messe Frankfurt zieht Roger Waters den Stecker. Der Musiker soll nicht in der Festhalle auftreten.
Frankfurt - Der Musiker und Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters soll am 28. Mai nicht in der Frankfurter Festhalle auftreten. Die Geschäftsführung der Messe Frankfurt hat nach Aufforderung durch die Gesellschafter, die Stadt Frankfurt und das Land Hessen, den Vertrag mit dem Veranstalter FKP Scorpio gekündigt. „Das Kündigungsschreiben ist raus“, sagte Messe-Sprecher Markus Quint.
Einblick in das Kündigungsschreiben erhielt die FR auf Nachfrage bei der Messe und den Gesellschaftern nicht. Der Magistrat in Frankfurt hatte die Kündigung zuvor mit dem „israelfeindlichen Auftreten“ von Roger Waters begründet.

Roger-Waters-Konzert in Frankfurt: München geht einen anderen Weg
Frankfurt geht mit der Kündigung einen anderen Weg als München, wo das Konzert von Roger Waters am 21. Mai in der Olympiahalle nicht verboten wird, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete. Hintergrund ist ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs, bestätigt durch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Eine Kommune muss demnach auch BDS-nahen Personen Zutritt zu öffentlichen Räumen gewähren.
Die Anwaltskanzlei, die Roger Waters vertritt, kündigte rechtliche Schritte an. „Der Vertrag kann in Frankfurt genauso wenig gekündigt werden wie in München. Die Münchner haben das inzwischen eingesehen und lassen unseren Mandanten auftreten“, teilte sie mit. (Florian Leclerc)
Frankfurt: Die geplanten Auftritte von Roger Waters spalten die Geister. Ist er ein Antisemit und deckt das die Meinungsfreiheit?