Mehr Tierschutz in der Forschung

Eine neue Professur an der Goethe-Universität in Frankfurt soll helfen, Tierversuche zu vermeiden. Pharmazeutin Maike Windbergs erforscht sogenannte R-3-Verfahren,
Eine neue Frankfurter Professur für Pharmazeutische Technologie soll den Tierschutz in der Forschung stärken. Wie die Goethe-Universität mitteilte, wird die mit der Pharmazeutin Maike Windbergs besetzte Stelle auf dem Campus Riedberg am Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie Methoden des 3-R-Verfahrens erforschen, das Tierversuche ersetzen oder deren Zahl zumindest verringern soll.
„3 R“ steht für die englischen Begriffe Reduction, Refinement und Replacement. Inhaltlich geht es bei 3-R-Verfahren also um die Reduzierung der Anzahl von Tierversuchen und der dafür benötigten Versuchstiere, um eine Verfeinerung und Verbesserung der Versuchsabläufe, um Tierleid zu vermindern, sowie den Ersatz von Tierversuchen durch alternative Verfahren.
Windbergs Schwerpunkt wird laut Goethe-Universität auf Replacement-Strategien liegen. Auf diese Weise versuche sie, „natürliche Zellverbände durch dreidimensionale Zellkulturen realitätsnah nachzuahmen, um daran neu entwickelte Wirkstoffe zu testen“.
Gefördert wird die Professur in den ersten fünf Jahren durch Landesmittel. Die Landesregierung hatte die hessischen Hochschulen 2014 aufgefordert, Konzepte für Tierschutzprofessuren vorzulegen. Neben der Goethe-Universität wird auch eine entsprechende Professur an der Justus-Liebig-Universität in Gießen gefördert. Insgesamt fließen rund zwei Millionen Euro in die Finanzierung der beiden Professuren. „Die Landesregierung ist sich der schwierigen Abwägung zwischen den Erfordernissen in der Grundlagenforschung einerseits und den Anforderungen des Tierschutzes andererseits bewusst“, sagte Wissenschaftsminister Boris Rhein 2015 bei der Verkündung der Konzepte.