1. Mai in Hessen: Für Umverteilung auf die Straße
Der DGB ruft zu zahlreichen Demonstrationen in Hessen am Tag der Arbeit auf. Er wirbt unter anderem für eine stärkere Belastung von Reichen. Den größten Protestzug wird es in Frankfurt geben.

Viele Tausend Menschen werden am Montag in Hessen bei Demonstrationen durch die Straßen ziehen, zu denen der DGB Hessen-Thüringen zum Tag der Arbeit aufruft. Der Gewerkschaftsbund wirbt dafür, am 1. Mai ein „sichtbares Zeichen für eine gerechte solidarische Zukunft zu setzen“. Das Motto der Protestzüge und Kundgebungen lautet „Ungebrochen Solidarisch“.
Der DGB sieht die Welt dieser Tage im „Krisen-Dauermodus“. Energiekrise, Klimakrise, der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation und die Auswirkungen der Corona-Pandemie erzeugten Unsicherheit und stürzten viele Menschen in existenzielle Sorgen. „Wir fordern einen starken Sozialstaat und eine leistungsfähige öffentliche Daseinsvorsorge als Sicherheitsversprechen“, sagt Michael Rudolph, der Vorsitzende des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen. Es gelte, für eine gerechte und friedliche Zukunft, höhere Löhne und mehr Umverteilung zu demonstrieren,
Frankfurter DGB-Chef fordert eine Abgabe für Menschen mit hohem Vermögen
„Superreiche müssen endlich mehr Steuern zahlen, Menschen mit hohem Vermögen müssen eine Abgabe erbringen für die historischen Herausforderungen unserer Gesellschaft“, fordert der Frankfurter DGB-Chef Philipp Jacks. Das könne etwa durch die Wiedereinführung der Vermögenssteuer gelingen. „Es darf nicht sein, dass die Hauptlasten der Krise den Beschäftigten aufgebürdet werden.“
Aktionen am Tag der Arbeit
In Frankfurt beginnt die DGB-Demo um 10.30 Uhr an der Hauptwache. Sie zieht zum Römer, wo um 12 Uhr Verdi-Bundeschef Frank Werneke spricht. Um 18 Uhr treffen sich linksradikale Gruppen am Willy-Brandt-Platz zu einer „revolutionären“ 1.-Mai-Demo.
In Wiesbaden spricht der hessische GEW-Chef Thilo Hartmann bei einer Kundgebung des DGB, die um 11 Uhr auf dem Kranzplatz beginnt.
In Kassel ruft der DGB zu einer Demonstration auf, die um 10 Uhr am Philipp-Scheidemann-Haus beginnt. Der hessische DGB-Chef Michael Rudolph spricht um 10.30 Uhr bei einer Kundgebung auf dem Königsplatz.
In Darmstadt beginnt die DGB-Demonstration um 10 Uhr am Marktplatz. Hauptredner der Kundgebung ist der hessische Verdi-Chef Jürgen Bothner.
In Offenbach zieht die DGB-Demo von 10.30 Uhr an vom Gewerkschaftshaus an der Berliner Straße zum Wilhelmsplatz, wo um 11 Uhr eine Kundgebung mit IG-Bau-Regionalchef Hans-Joachim Rosenbaum beginnt.
In Hanau spricht Natalie Jopen, stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin, um 10.30 Uhr bei einer DGB-Kundgebung auf dem Marktplatz.
In Marburg beginnt um 10.15 Uhr eine Demo des DGB auf dem Marktplatz. Hauptredner ist IG-Metall-Bezirkschef Jörg Köhlinger.
In Herborn spricht Innenministerin Nancy Faeser um 10.45 Uhr bei der DGB-Kundgebung auf dem Marktplatz. cm
Den größten Demonstrationszug wird es am Montag wieder in Frankfurt geben. Dieser beginnt um 10.30 Uhr an der Hauptwache und endet um 12 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Römer. Hauptredner ist Verdi-Bundeschef Frank Werneke, auch der designierte Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) spricht. Bei der zweiten Hauptkundgebung des Gewerkschaftsbunds in Hessen spricht DGB-Chef Rudolph um 10.30 Uhr auf dem Kasseler Königsplatz. In Herborn (Lahn-Dill-Kreis) wird Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) um 10.45 Uhr auf dem Marktplatz erwartet.
In Frankfurt gibt es am 1. Mai auch einen linksradikalen Protestzug
In Frankfurt wird es außer der traditionellen Gewerkschaftsdemo am Montagmorgen auch einen „revolutionären“ Protestzug geben, zu dem linksradikale Gruppen aufrufen. Die Demonstration, die um 18 Uhr am Willy-Brandt-Platz beginnt, steht unter dem Motto „Zeit sich zu wehren! Zusammen kämpfen gegen Krieg, Krise, Kapitalismus“. Vor zwei Jahren war es bei der linksradikalen Mai-Demo zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstrant:innen gekommen, im vergangenen Jahr verlief der Protestzug aber ohne größere Zwischenfälle.