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1. Mai in Frankfurt: Die Revolution bleibt aus

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Von: Christoph Manus

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Eine Demonstration in Frankfurt unter dem Motto „Zeit sich zu wehren“ verläuft ohne größere Zwischenfälle. Die Polizei agiert sehr defensiv.

Frankfurt – Knapp 2000 Menschen sind am Montagabend bei einer „revolutionären“ 1.-Mai-Demonstration durch die Frankfurter Innenstadt gezogen. Der Protestzug stand unter dem Motto „Zeit sich zu wehren! Zusammen kämpfen gegen Krieg, Krise, Kapitalismus“. Schon bei der Auftaktkundgebung, die um 18 Uhr am Willy-Brandt-Platz begann, hieß es, nur eine Revolution werde „die Menschheit befreien“. Ziel sei eine Gesellschaft ohne Ausbeutung, Rassismus und Sexismus, sagte eine Rednerin.

Kritik gab es auch an den DGB-Gewerkschaften und an von diesen aushandelten Tarifabschlüssen. Die Lohnerhöhungen glichen die Inflation nicht aus.

Bei einem linksradikalen Protestzug durch die Frankfurter Innenstadt wurden, wie hier in der Schweizer Straße in Sachsenhausen, immer wieder Pyros entzündet.
Bei einem linksradikalen Protestzug durch die Frankfurter Innenstadt wurden, wie hier in der Schweizer Straße in Sachsenhausen, immer wieder Pyros entzündet. © Monika Müller

1. Mai in Frankfurt: Demonstrierende zünden Pyrotechnik und beschädigen Autos

Immer wieder stimmten die mehrheitlich in Schwarz gekleideten zum größten Teil sehr jungen Teilnehmer:innen aber auch Sprechgesänge an, in der sie der Polizei das aus ihrer Sicht brutale Vorgehen bei der 1.-Mai-Demo vor zwei Jahren vorwarfen. „Wir haben nicht vergessen“, hieß es. „Der Kampf geht weiter“. Und immer wieder: „Scheiß auf die Polizei.“

Auf dem Demonstrationszug, der nach Sachsenhausen und dann zurück über den Main zum Zoo führte, zündeten Demonstrierende immer wieder Pyrotechnik, tauchten etwa die Schweizer Straße in rosa Rauch. Dort warfen und traten Teilnehmer:innen des Protestzugs zudem die Scheiben der Commerzbank-Filiale ein. Die Polizei berichtete am Abend zudem von mindestens zwölf beschädigten Autos.

Bis zur Auflösung des Demonstrationszuges in Frankfurt keine Festnahmen

Die Polizei forderte die Demonstrierenden immer wieder auf, keine Pyrotechnik zu entzünden, verhielt sich jedoch eher defensiv, ließ den Protestzug laufen, der sich um kurz vor 21 Uhr nach einer Abschlusskundgebung auf dem Alfred-Brehm-Platz auflöste. Zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstrierenden kam es bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Zunächst war auch noch von keinen Festnahmen die Rede. (Christopher Manus)

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