Magistrat beschließt Fernwärme-Ausbau in Frankfurt

Das Konzept sieht vor, 48 städtische Liegenschaften an das Netz anzuschließen – und künftig auf erneuerbare Quellen zu setzen.
Insgesamt 48 städtische Liegenschaften mit 56 Einrichtungen sollen in den kommenden Jahren an das Fernwärmenetz der Mainova angeschlossen werden. Dafür stehen im Frankfurter Haushalt unter dem Titel „Energetische Ertüchtigung Bestandsgebäude“ und „Erneuerbare Energien-Fonds“ für die nächsten vier Jahre 43 Millionen Euro zur Verfügung, wie der Magistrat mitteilte. Ziel sei es, „das Fernwärmenetz vollständig zu dekarbonisieren, weiter auszubauen und zu verdichten“.
Unter den 48 Liegenschaften sind Schulen und Kitas, aber auch beispielsweise das Sozialrathaus Sachsenhausen. Der Beschluss bringe die Klimaallianz im Römer einen wichtigen Schritt weiter, betonten die Dezernentinnen Sylvia Weber (Bildung, Immobilien und Neues Bauen, SPD) und Rosemarie Heilig (Klima, Umwelt und Frauen, Grüne). „Bei diesem Projekt haben alle an einem Strang gezogen“, lobte Weber.
Heilig sagte, Frankfurt bis 2035 und die Stadtverwaltung schon bis 2030 klimaneutral zu machen, gelinge, „wenn wir konsequent auch auf fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas verzichten“. Stattdessen gelte es, auf Klimaschutz zu setzen, auf Energieeffizienz der Gebäude und auf nachhaltiges Bauen. „Als Stadt sind wir Vorbild und werden künftig eigene Gebäude kohlenstofffrei und durch erneuerbare Energiequellen heizen können“, so Heilig.
Wärme sei ein wesentlicher Schlüssel auf dem Weg zur klimaneutralen Umgestaltung, erklärte der Magistrat. Mehr als die Hälfte der Endenergie werde in Frankfurt als Wärme verbraucht. Dieses Potenzial nutzten die Fernwärmenetze der Mainova. Um den größtmöglichen Effekt zu erzielen, sollen möglichst viele städtische Liegenschaften angeschlossen werden.
Die Wärme wird unter anderem im Heizkraftwerk West und in der Müllverbrennungsanlage in der Nordweststadt erzeugt. Die Mainova hat sich verpflichtet, auf klimaneutrale Wärmequellen umzustellen, etwa Solar- und Geothermie, Biomasse und Umweltwärme sowie auf Großwärmepumpen, die mit erneuerbaren Stromquellen betrieben werden. Dem Rahmenvertrag zwischen Stadt und Mainova müssen die Stadtverordneten noch zustimmen.