Mach’s gut, Margrit: Wohl ältester Bonobo der Welt in Frankfurter Zoo gestorben

Der Frankfurter Zoo nimmt Abschied vom ältesten Bonobo der Welt. Der Menschenaffe Margrit ist gestorben. Ihre Nachkommen leben überall auf dem Globus.
Frankfurt – Vor knapp zwei Jahren haben sie noch den runden Geburtstag gefeiert im Frankfurter Zoo, Margrit und ihre Freunde: 70 stolze Jahre. Es waren viele Freunde, wie man sie in einem langen Leben eben sammelt. Jetzt ist das lange Leben zu Ende. Margrit starb am Freitag, wie der Zoo am Dienstag mitteilte. Sie war mit einiger Sicherheit die älteste Bonobo-Uroma auf der ganzen Welt und vermutlich sogar der älteste Menschenaffe der heute lebenden Population.
Margrit sei „friedlich und schnell“ in ihrer Gruppe im Menschenaffenhaus Borgori-Wald gestorben, hieß es, ihr sei es bis zum Schluss gutgegangen. Erst am Mittwoch sei den Pflegerinnen und Pflegern aufgefallen, dass sie etwas weniger aktiv war und nicht so viel fraß wie gewohnt. Zeichen von Schmerzen habe sie nicht gezeigt.
Frankfurter Zoo nimmt Abschied vom ältesten Bonobo der Welt
„Über 60 Jahre lang lebte Margrit bei uns im Zoo“, erinnert Ina Hartwig, die Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Margrit war eine Persönlichkeit, freundlich, kooperativ und mit Schalk im Nacken“, sagt Zoodirektorin Christina Geiger. „Ihr Tod macht uns traurig und hinterlässt eine Lücke vor allem bei den Kolleginnen und Kollegen, die sie über lange Jahre hinweg gepflegt und betreut haben.“
Starkes Jahr für den Zoo: Viel Publikum – und sogar zwei Pinselohrschweine. Und erstmals eine ganz neue Gattung an der Spitze des Tierparks.
Anfang der 1950er Jahre in den Regenwäldern des Kongo geboren, kam Margrit 1959 aus dem Zoo Kinshasa nach Frankfurt. Hier bekam sie siebenmal Nachwuchs, darunter das allererste im Zoo geborene Bonobo-Baby der Welt. Aktuell hat sie mehr als 80 lebende Nachkommen. Von den weltweit nur 19 Zoos, die Bonobos halten, haben 17 Nachkommen von Margrit.
Zum Geburtstag vor zwei Jahren fiel der FR auf, dass Margrit geboren wurde, als die Eintracht sozusagen in der Champions League spielte, was nach 1959 nie wieder der Fall war – bis jetzt. Sie hatte nicht nur den Schalk im Nacken, sondern auch viel Sinn fürs Timing. (Thomas Stillbauer)