Kunst und Ritual

Der israelische Künstler Ariel Ashbel holt mit 40 Jahren seine Bar Mizwa in Frankfurt nach – und macht eine zweitägige Performance-Reihe daraus
Eigentlich steht die Bar Mizwa für jüdische Jugendliche im Alter von 13 Jahren an. Der israelische Performancekünstler Ariel Efraim Ashbel holt sie mit nun 40 Jahren nach. In Frankfurt. Und er lässt die ganze Stadt daran teilhaben. Unter dem Titel „It takes a Village: Bar Mitzvah’d at Forty“ gibt es am Samstag und Sonntag, 11. und 12. Juni, Musik und Tanz, Speis und Trank, Party und Ritual.
Seit 2020 ist der in Berlin lebende Künstler als Artist in Residence für das digitale Kultur-Projekt „Metahub“ in Frankfurt und nimmt die Geschichte und Diversität der Stadt zum Anlass, sein Verhältnis zu Religion, Heimat, Tradition und Prägungen zu hinterfragen. Dazu hat er in den Sammlungen der an Metahub beteiligten Museen – Jüdisches Museum und Archäologisches Museum – geforscht und seine Arbeit dokumentiert. „Ariel Ashbels Performances verbinden künstlerische Recherchen und persönliche Reflexionen mit der ältesten Form von Kultur überhaupt: der kultischen Handlung“, erläutert Mirjam Wenzel. Direktorin des Jüdischen Museums. Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) betont: „Jüdische Kultur und jüdisches Leben sind seit jeher integrale Bestandteile unserer Stadtgeschichte.“
Um sich auf seine Bar Mizwa vorzubereiten, lernte Ashbel Frankfurts jüdische Gemeinde kennen und sprach regelmäßig mit Rabbiner Julian-Chaim Soussan. „Mit Ariel zu arbeiten, zu diskutieren, mit wechselnden und einander ergänzenden Perspektiven, ist für uns beide eine besondere Erfahrung, Herausforderung und Bereicherung.“ Die religiöse Zeremonie in der Westend-Synagoge ist nicht öffentlich, zum traditionellen Schabbat-Essen „Kiddusch“ am Jüdischen Museum ist Publikum eingeladen. Danach geht das Programm weiter im Mousonturm. myk
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