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Kommunale Kinos fordern Kulturförderung fürs Filmprogramm

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Von: Andreas Hartmann

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Ein Falggschiff der kommunalen Kino-Szene in Deutschland ist das historische Caligari in Wiesbaden, eines der schönsten seiner Art.
Ein Flaggschiff der kommunalen Kino-Szene in Deutschland ist das historische Caligari in Wiesbaden, eines der schönsten seiner Art. © Michael Schick

Die Filmförderung sollte nicht nach Drehschluss enden, wünscht sich der Bundesvorstand der kommunalen Filmarbeit. Filmkunst zu fördern, sollte eine staatliche Aufgabe sein.

Für Dreharbeiten können sich Regisseur:innen und Produktionsfirmen staatliche Unterstützung aus vielen Töpfen holen – das macht viele Filme überhaupt erst möglich. Aber irgendwo sollten diese ja auch zu sehen sein, am besten im Kino.

„Wir finden, dass in Deutschland zu viele Mittel in die Förderung von Filmen fließen und zu wenige in das, was dann nach der Fertigstellung mit diesen passiert. Das wirkt sich vor allem auf kleine, wagemutige, inhaltlich und formal innovative Filme aus. Genau diese haben es sowieso schon schwer“, sagt Joachim Kurz, Vorstandsmitglied des Bundesverbands kommunale Filmarbeit (BkF). Der Verband mit Sitz in Frankfurt ist ein Netzwerk nichtkommerzieller kommunaler Kinos und studentischer Filmclubs mit bundesweit rund 160 Mitgliedern.

Nach wie vor dominiere der ökonomische Blick, betont der Verband. Dabei müsse die Kinokultur, ob in Festivals oder Lichtspielhäusern, vielmehr als gesamtstaatliche Aufgabe gesehen werden.

„Ohne die engagierte Arbeit von Kommunalen Kinos und auch Filmfestivals drohen künstlerisch ambitionierte Filme von den Leinwänden und damit aus dem öffentlichen Bewusstsein zu verschwinden. Daher fordern wir, genau diese Auswertungsformen mit Bundesmitteln stärker zu fördern“, sagt BkF-Vorstand Kurz. Man erwarte ein deutliches Bekenntnis des Bundes, verbunden mit einer spürbaren Stärkung der nicht kommerziellen Kinoform. Die habe durchaus einen gesellschaftlichen Auftrag zu erfüllen.

Die vergangenen drei Corona-Jahre seien nicht einfach gewesen für die Kommunalen Kinos, sagt Kurz, aber es habe auch einige staatliche Unterstützung gegeben. Nun könne das Publikum zurückkehren, „aber wir sind noch längst nicht wieder bei den Zahlen von 2019“. Viele Menschen hätten es sich zu Hause gemütlich gemacht, Streaming-Abos abgeschlossen und größere Fernseher gekauft. „Dabei ist es so schön, Filme im Kino anzusehen“, meint er. „Das ist vielleicht nicht so bequem, aber es lohnt sich.“

Für Cineast:innen, die trotzdem mal Kino auf der eigenen Couch erleben und dabei doch ihr kommunales Lieblingskino unterstützen wollen, hat der Verband cinemalovers.de eine Streaming-Plattform, mitentwickelt, wie Co-Geschäftsführer Johannes Litschel berichtet. Man wählt ein Kino aus, das man fördern will, und die Gebühr kommt diesem zugute.

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