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Fridays for future in Frankfurt: Klimaprotest auch in den Sommerferien

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Von: Stefan Behr

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Kurze Straßenblockade am Eschenheimer Turm: Die Aktivisten von „Fridays for Future“ machen auch in den Ferien keine Pause.
Kurze Straßenblockade am Eschenheimer Turm: Die Aktivisten von „Fridays for Future“ machen auch in den Ferien keine Pause. © Christoph Boeckheler

Eine etwas dezimierte Anzahl an Aktivisten schwärmt auch am ersten Ferien-Freitag zum „Fridays for future“ durch die Stadt.

Es sind deutlich weniger Teilnehmer, als man das aus den vergangenen Wochen gewöhnt ist. Aber eins muss man den etwa 100 jungen Demonstranten, die sich am Freitag um 12 Uhr an der Bockenheimer Warte sammeln, lassen: Sie sind das Original. Was das Transparent, das zu Beginn auf dem Boden liegt und um das herum es sich ein paar Demonstranten gemütlich gemacht haben, beweist: „Fridays for future“ ist dort zu lesen. In Zeiten, in denen eher bizarre Trittbrettorganisationen wie „Entrepreneurs for future“ aus dem Boden schießen, ein wertvoller Hinweis.

Fridays for Future Frankfurt: Ein Blick auf die Demonstranten

Und dann tun sie das, was die jungen Leute heute eben so tun. Für einige ist es das erste Mal. Wie etwa für Alex. „Mein Name ist Alex, und ich bin heute das erste Mal dabei“, bringt sich Alex in das Grüppchen ein, mit dem er in den nächsten Stunden durch die Straßen Frankfurts ziehen wird. Ein anderer, der der Schulpflicht schon entwachsen scheint, war schon öfter dabei und stellt sich nicht namentlich vor. Erstmals hat er aber seinen kleinen Sohn dabei. Er trägt ihn auf dem Arm und fragt sich, ob der Lütte „eher beim Flüchten oder eher beim Blockieren“ hinderlich sein könnte. Ersteres wird an diesem Tag aber gar nicht nötig sein.

Ein paar Meter entfernt stellt ein junger Mann auf einem Transparent die K-Frage: „Was wollen wir retten? Klima oder Kapitalismus?“ Die Frage ist freilich eher theoretischer Natur, der überwiegende Teil der Demonstranten ist wegen des Klimas hier.

Fridays for Future: Swarming-Aktion

Und sie sind hier, um zu beweisen, dass es ihnen nicht um das Schwänzen der Schule, sondern tatsächlich um das Leben auf diesem Planeten geht. Und zumindest die Daheimgebliebenen wollen davon auch in den Schulferien nicht Abstand nehmen. Allerdings ist heute alles ein bisschen anders als sonst, nicht nur die etwas geringere Teilnehmerzahl. Das werde heute eher so eine „Swarming-Aktion“, erläutert eine der Organisatorinnen der Kleingruppe, die sich auch Alex für sein erstes Mal sowie der Kindsvater ausgesucht haben. Das heißt: Die Teilnehmer verteilen sich in diversen Kleingruppen im gesamten Innenstadtgebiet und koordinieren über die Handys spontane Zusammenrottungen an verabredeten Stellen, wo dann beispielsweise Straßen kurzfristig blockiert werden. 

Aber alles kein wirklicher Grund zur Aufregung: auch die Autofahrer, zumindest die mit Klimaanlage, nehmen das kurze Stocken des Fahrflusses gelassen in Kauf. Selbst dann, wenn ihnen die Demonstranten ein selbstgefertigtes „Klima-Knöllchen“ verpassen. „Ihr Fahrzeug ist durch überdurchschnittliche Klimaschädlichkeit negativ aufgefallen“, müssen manche SUV-Fahrer darauf lesen. Das ist zwar sperrig formuliert, aber zweifellos wahr.

Lesen Sie auch: Klimaschutz muss sozial sein

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