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„Hört uns zu“: Kinder in Frankfurt demonstrieren für ihre Rechte

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Von: Anja Laud

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Kinder aus Einrichtungen in der Innenstadt demonstrieren für ihre Rechte.
Kinder aus Einrichtungen in der Innenstadt demonstrieren für ihre Rechte. © Rolf Oeser

Kinder aus der Frankfurter Innenstadt ziehen zum Abschluss der Aktionswoche „Stadt der Kinder“ lautstark zur Paulskirche. Ihre Forderung: „Hört uns zu.“

Frankfurt - Malte und Alexander (beide 10) schlagen wie andere Jungen und Mädchen an der Spitze des Demonstrationszugs mit ihren Händen auf Trommeln, wenige Meter hinter ihnen ruft Maya (10) laut ins Megafon: „Was wollen wir?“. „Kinderrechte, Kinderrechte“, skandieren die Kinder, ihre Eltern und Betreuer:innen, die zum Abschluss der Aktionswoche „Stadt der Kinder“ vom Spielplatz „Roter Platz“ im Anlagenring bis zur Paulskirche ziehen, wo sie von Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) und Carola Staal, der Kinderbeauftragten der Innenstadt, gemeinsam empfangen werden. Die Forderung der Kinder an die Erwachsenen: „Hört uns zu!“.

Nach der Melodie des Queen-Klassikers „We will rock you“ singen die Demonstrierenden am Freitagnachmittag „Liebe, liebe Leute hört uns einfach zu/Wir Kinder aus der Innenstadt geben keine Ruh’“. Am Text mitgeschrieben haben Daniel und Shayan (beide 10) von der Erweiterten Schulbetreuung (ESB) Liebfrauen. Die ESB sowie das Kinder- und Familienzentrum Innenstadt der Diakonie Frankfurt und Offenbach, die Kindertagesstätte Liebfrauen des Caritasverbands Frankfurt, das KiZ Bleichstraße von Kita Frankfurt und das Zentrum Familie im Haus der Volksarbeit beteiligen sich an der großen Kinderdemo. Sie ist ein Projekt der Spielplatzinitiative „Roter Platz“.

„Hört uns zu“: Kinder in Frankfurt demonstrieren für ihre Rechte

Die Erwachsenen hätten wohl verpennt, dass in der Innenstadt viele Kinder wohnten, singen die Jungen und Mädchen. Die Umweltverschmutzung, der Müll, die vielen Autos, das alles haben sie satt, wie auch auf Schildern zu lesen ist, die sie in die Höhe halten. Ihren Forderungskatalog haben sie während der Aktionswoche „Stadt der Kinder“ vom Kinderbüro Frankfurt erarbeitet, in deren Mittelpunkt in diesem Jahr der Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention stand.

In ihm verpflichten sich die UN-Mitgliedsstaaten, Kindern das Recht der freien Meinungsäußerung zuzugestehen und das Recht, in eigenen Belangen gehört zu werden. Während der Aktionswoche gestalteten die Kinder Flyer, die sie während der Demo verteilten, sie malten Plakate, übten einen Kinderrrechte-Rap und eine Trommelperformance ein.

250 bis 300 Teilnehmer bei Kinder-Demo in Frankfurt

Alexander macht bei der Demo mit, weil er Gleichberechtigung für Kinder wichtig finde, Malte denkt an die Kinder in armen Ländern, die nicht zur Schule gehen könnten, weil sie arbeiten müssten. Kinder seien auch Menschen, sagt Shayan. Und sein Freund Daniel findet, dass Kinder mehr Respekt verdienten.

250 bis 300 Kinder und Erwachsene hätten an der Demo teilgenommen, sagt Katrin Große-Dresselhaus vom Zentrum Familie. Jede der Einrichtungen habe zum Gelingen beigetragen. „Toll war auch, mit wie viel Herzblut sich die Kinder und ihre Eltern bei der Demonstration eingebracht haben“, ist ihr Fazit. (Anja Laud)

Zuletzt demonstrierten Tagesfamilien in der Mainstadt für eine bessere Bezahlung. In Frankfurt fehlt bislang eine Satzung. Der Stundenlohn sei deutlich schlechter als in anderen Städten und gerade mal so über dem Mindestlohn.

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