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Kalbach-Riedberg
Mehr Bäume für Kalbach-Riedberg
- vonJonas Wagnerschließen
Das Stadtteilgremium setzt sich für Nachpflanzungen an mehreren Straßen ein, sowohl in Kalbach als auch in Riedberg.
Ab 2023 wird die Talstraße in Kalbach erneuert, die angrenzende Bonifatiusstraße wird ausgebaut. Nun fordert der Ortsbeirat 12 mit den Stimmen von SPD, Grünen, Linken und FDP, dort deutlich mehr Bäume zu pflanzen, als bislang in den Planungen des Amtes für Straßenbau und Erschließung (ASE) vorgesehen sind.
„In dieser dicht bebauten Straße ist viel Potenzial für mehr Grün“, befindet Ronald Bieber, Fraktionschef der antragstellenden Grünen. Seine Fraktion identifiziert in ihrem Antrag mehrere Standorte, die „geprüft und nach Möglichkeit bepflanzt werden“ sollen. So könnten insgesamt 15 weitere Bäume Platz finden, zum Beispiel auf der südöstlichen Seite der Bonifatiusstraße und in der Talstraße zwischen Alter Riedberg- und Bonifatiusstraße. An einigen vorgeschlagenen Stellen könnten sich die Grünen auch andere Begrünungen vorstellen.
Bislang plant das ASE mit lediglich sechs neuen Bäumen in der Talstraße, die von der Einmündung An der Grünhohl bis zur Bonifatiusstraße erneuert werden soll. Dies hatte der Leiter der Planungsabteilung, Michael Wejwoda, im Juni mitgeteilt.
Erstaunt über Verhältnis von Straßengrün zu Parkplätzen
Seine Fraktion habe sich im Nachgang der damaligen Ortsbeiratssitzung nochmals mit der detaillierten Planung beschäftigt, erklärt Ronald Bieber beim jüngsten Zusammentreffen am vergangenen Freitag. „Und wir waren etwas erstaunt, wie dort das Verhältnis von Straßengrün zu Parkplätzen ist.“ Schließlich hätten die meisten Anwohnenden Stellplätze auf dem eigenen Grundstück, weshalb man nicht so viele Parkmöglichkeiten im öffentlichen Raum benötige, heißt es in der Antragsbegründung. Lieber sollten einige der für Autos vorgesehenen Flächen Bäumen weichen. Denn diese reduzierten schließlich den Kohlenstoffdioxid-Gehalt in der Luft, sorgten für ein kühleres Mikroklima im Quartier, schluckten Schall – und kämen der Ästhetik einer Straße zugute. „In Zeiten des Klimawandels und immer extremeren Wetterphänomenen muss ein größerer Fokus auf Begrünung gelegt werden“, so die Grünen-Fraktion.
Während der Christdemokrat Sascha Vogel vor dem Unmut Anwohnender warnt, sollten Stellplätze am Straßenrand wegfallen, begrüßt Ragnar Strauch (FDP), selbst in der Gegend wohnhaft, den Vorstoß: „Teilweise ist die Talstraße schon ein ziemliches Asphaltpflaster.“
Auch am Riedberg soll die Stadt nach Willen des Stadtteilgremiums mehrere Gewächse neu pflanzen. Im Quartier „Am Bonifatiusbrunnen“ fehlten etwa zwei Dutzend Bäume, argumentieren die Grünen in einem weiteren Antrag, den der Ortsbeirat einstimmig verabschiedet hat. „Der nun kommende Winter bietet sich für notwendige Ersatzpflanzungen an“, begründet die Fraktion ihre Forderung. Lücken gebe es etwa auf der Promenade zwischen der Straße Skylineblick und dem Bonifatiuspark sowie in der mittleren Baumreihe auf dem Mittelstreifen der Marie-Curie-Straße. Letztere biete überdies „Potenzial für mehr als zwölf weitere Bäume“.