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Geflüchtete neben Kleingärten

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Von: Manfred Becht

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Riedberg Die Stadt plant eine Unterkunft aus Holzmodulen an der Hans-Leistikow-Straße für vorerst fünf Jahre

Es sind nur noch die Bodenplatten am Ende der Hans-Leistikow-Straße, die daran erinnern, dass dort bis vor knapp einem Jahr noch die Judith-Kerr-Grundschule untergebracht war. Im Sommer zog sie um, in das Gebäude in die Carl-Hermann-Rudloff-Allee. Seit Freitagabend steht nun endlich fest, wie es weitergeht mit dem Areal, das irgendwann Teil der zweiten Kleingartenanlage auf dem Riedberg werden soll: Die Stadt wird dort eine neue Flüchtlingsunterkunft bauen.

Wann, kristallisierte sich bei der Vorstellung der Pläne im Ortsbeirat 12 (Kalbach, Riedberg) schnell heraus, steht jedoch noch nicht fest. Einige Stadtteilpolitiker:innen wunderte es, dass es angesichts der Flüchtlingszahlen nicht schneller vorangehe. „Geplant ist auf dem Areal eine Unterkunft für 120 Flüchtlinge, gedacht ist sie vor allem für Familien“, erklärte Christa Weber, Fachbereichsleiterin bei der Stabsstelle „Unterbringungsmanagement und Geflüchtete“. Dass es noch keinen konkreten Zeitpunkt für den Bau gibt, befand auch sie als bedauerlich. „Auch uns geht es nicht schnell genug“, sagte sie. Aktuell sei das Projekt ausgeschrieben, wenn das Ergebnis vorliege, werde der Bauantrag eingereicht und auf die Baugehemigung gewartet. Damit ist klar: es handelt sich nicht um ein paar Wochen, sonderen mehrere Monate.

Modulbau für fünf Jahre

Gebaut wird eine Unterkunft aus Holzmodulen, die Container der Schule konnten nicht weiter verwendet werden, weil sie bereits anderweitig verplant waren, so Weber. Bei einer Unterkunft am Südbahnhof habe man zudem die Erfahrung gemacht, dass sich Schulcontainer nicht unbedingt für Wohnzwecke eigneten.

Ausgeschrieben wird das Projekt für fünf Jahre – die Stadt hofft, dass sich eine der Organisationen für die Übernahme bereit erklärt, die sich als Betreiber solcher Unterkünfte bereits bewährt haben. Filiz Akbas (Linke) kann sich gut vorstellen, dass in die Unterkunft anschließend auch Obdachlose oder andere Menschen einziehen könnten, die preiswerten Wohnraum benötigen. Das, sagte Weber, sei aber nicht möglich: Das Gelände sei für die Kleingärten vorgesehen, daran werde festgehalten.

Dass die Unterkunft schon vor Ablauf dieser fünf Jahr überflüssig werden könnte, beispielsweise wegen eines Friedensschlusses in der Ukraine, könne sie sich nicht vorstellen. „Das ist nicht absehbar, zudem sind viele Flüchtlinge noch immer in Frankfurt in Hotels untergebracht“, erklärte Weber. Und das sei die teuerste Möglichkeit für die Stadt. Hinzu komme, dass aus unterschiedlichsten Gründen bestehende Unterkünfte oft wieder aufgegeben werden müssten. Und: Die geplante Anlage auf dem Riedberg sei nicht ausschließlich für geflüchtete Menschen aus der Ukraine gedacht.

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