Feuerwehrmänner von klein auf

Neue Spitze der Freiwilligen Feuerwehr will sich vordringlich um den Nachwuchs kümmern.
Fußball war irgendwie nie eine Option für mich“, sagt Michael Seiler und lacht. Eher Feuer löschen. Vor kurzem wurde der 34-Jährige zum neuen Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Kalbach gewählt. Die Aufgaben eines Feuerwehrmannes sind ihm sehr vertraut. Bereits als Kind war er in der Wehr aktiv. Damals, als er zehn Jahre alt war, habe ihn ein Freiwilliger Feuerwehrmann aus in Bonames angesprochen, ob er sich nicht einmal die Jugendfeuerwehr anschauen möchte, erinnert Seiler sich. Das war 1994. Seither ist er als Ehrenamtlicher dabei und habe „eine ganz normale Feuerwehr-Karriere“ absolviert.
Schon seit Kind auf ist auch Stefan Dax dabei. Der 36-Jährige wurde zum neuen stellvertretenden Wehrführer ernannt. Für ihn war der Weg zur Feuerwehr indes keinesfalls dem Zufall geschuldet. Er komme aus einer Feuerwehr-Familie, berichtet er. Bereits sein Großvater sei Feuerwehrmann gewesen. Sein Vater habe als Löschgruppenführer in Köln sogar eine Jugendfeuerwehr mitgegründet.
Seiler wie Dax kommen aus der Jugendarbeit der Freiwilligen Feuerwehr. Daher wissen sie nur zu gut um die Bedeutung der Nachwuchsarbeit. Das Gewinnen neuer Mitglieder haben sie daher zu einer ihrer Prioritäten erklärt. Dabei läuft es bei der eigenen Nachwuchsarbeit gegenwärtig nicht schlecht. Durch den hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen, insbesondere im benachbarten Riedberg, erfreue sich die Jugendfeuerwehr einer steten Beliebtheit, berichtet Dax. Selbst über eine Minifeuerwehr verfüge die Freiwillige Feuerwehr in Kalbach, um somit auch schon Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren für die Arbeit in der Wehr zu begeistern, fährt er fort.
Schwieriger wird es hingegen bei den sogenannten Vollmitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr, die in Kalbach derzeit aus 25 Ehrenamtlichen besteht. Quereinsteiger sind äußerst selten. Denn wer bereits fest im Berufs- und Familienleben steht, „der fängt ohne einen Hintergrund wie dem unseren nicht mit 30 Jahren nochmal neu bei der Feuerwehr an“, berichtet Seiler. Um sowohl den Ehrenamtlichen als auch dem eigenen Nachwuchs die notwendige Infrastruktur zur Verfügung stellen zu können, bemühen sich die neuen Wehrführer um ein größeres Gerätehaus.
Das derzeitige Gebäude in der Kalbacher Hauptstraße 36A ist knapp 30 Jahre alt und genügt den heutigen Standards in vielerlei Hinsicht nicht mehr. So gibt es etwa keine geschlechtergetrennten Duschen und Umkleideräume im Haus. Die Einsatzkleidung muss aus Platzgründen direkt hinter den großen Einsatzfahrzeugen in der Fahrzeughalle aufbewahrt werden, schildert Seiler. Es freut ihn, dass die Stadt bereits vor zwei Jahren ein angrenzendes Grundstück neben dem Gerätehaus kaufte und somit perspektivisch Platz für einen An- oder Neubau besteht.
Er weiß aber auch, dass „vor uns noch fünf weitere Gerätehäuser auf der Prioritätenliste stehen, die noch viel schlechter als wir ausgestattet sind.“ Als neue Wehrführung würden sich die beiden zwar wünschen, dass sich in dieser Hinsicht bereits in den kommenden zwei Jahren etwas bewegen würde. „Es kann aber auch noch zehn Jahre dauern, da wollen wir realistisch sein“, sagt Seiler.
Im Einsatz
Die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Kalbach ist montags bis donnerstags von 17 bis 6 Uhr, freitags von 17 bis montags 6 Uhr sowie an Feiertagen in Alarmbereitschaft. Ihre Aufgabe ist es, den Brandschutz in Kalbach sicherzustellen, desweitern werden sie zur Hilfeleistung alarmiert.
Wer Interesse an der Arbeit hat, kann montags zwischen 20 und 22 Uhr im Feuerwehrgerätehaus an der Kalbacher Hautpstraße 36A vorbei kommen. Auskunft unter Telefon 0177-5012151, Mail: info@ff-kalbach.de (dit)