Initiativen geben Einwendungen gegen A661 bei der Stadt ab

Den Ausbau der A661 halten Initiativen und Privatpersonen in Frankfurt für problematisch. Es ist nicht die einzige Autobahn, die rund um Frankfurt ausgebaut werden soll.
Ein Dutzend Menschen ist am Donnerstag um 14 Uhr zum Stadtplanungsamt gekommen, um Einwendungen gegen den Ausbau der A661 zu übergeben. Der Bund will die A661 im Frankfurter Osten zwischen Friedberger Landstraße und Autobahndreieck Erlenbruch von vier Fahrspuren auf vier Spuren und einen Verflechtungsstreifen - das ist eine fünfte Fahrspur nach Süden - ausbauen.
Klingt nach nicht viel. Tatsächlich wird der Abschnitt asphaltmäßig jedoch doppelt so breit. Seit Inbetriebnahme 1995 fahren die Fahrzeuge über die Ostseite der Autobahn. Nun wird die Westseite gebaut. Und es kommt eine Rampe von der Friedberger Landstraße auf die Autobahn nach Süden hinzu. Unter anderem für diese Rampe war das Planänderungsverfahren nötig.
Etwa 30 Einwendungen haben die Bürgerinnen und Bürger, viele von ihnen vom Aktionsbündnis unmenschliche Autobahn, mitgebracht. Der Planungsdezernent kommt nicht herunter, um die Dokumente entgegenzunehmen, und auch sonst niemand. Es geht reichlich unzeremoniell zu.
DAS LAND ZU DEN 30 AUTOBAHNPROJEKTEN
Zustimmung: Umbau der Autobahnkreuze auf der A3 (Wiesbadener Kreuz, Autobahnkreuz Offenbach), auf der A5 (Westkreuz Frankfurt, Autobahnkreuz Darmstadt, Autobahnkreuz Bad Homburg, Nordwestkreuz Frankfurt.
Zustimmung : Ausbau von neun Abschnitten an der A45 zwischen der Anschlussstelle Haiger/ Burbach – Gambacher Kreuz, A3 Anschlussstelle Frankfurt Flughafen – Autobahndreieck Mönchhof, A5 Autobahndreieck Reiskirchen – Ohmtal-Dreieck (A5/A49), A60 Autobahndreieck Mainspitz – Autobahndreieck Rüsselsheim, A67 nördliche Anschlussstelle Lorsch – Autobahn-kreuz Darmstadt, A67 Autobahndreieck Rüsselsheim – Autobahndreieck Mönchhof.
Zustimmung unter Vorbehalt: A3 Anschlussstelle Hanau – Autobahnkreuz Offenbach, A5 Autobahnkreuz Bad Homburg – Friedberg, A5 Autobahnkreuz Nordwestkreuz Frankfurt – Autobahnkreuz Bad Homburg
Keine besondere Priorität: A3 Autobahndreieck Mönchhof – Wiesbadener Kreuz, A5 Westkreuz Frankfurt – Autobahnkreuz Nordwestkreuz Frankfurt, A5 Frankfurter Kreuz – Westkreuz Frankfurt, A5 Anschlussstelle Seeheim Jugenheim – Autobahnkreuz Darmstadt (Seitenstreifenfreigabe anwenden), A66 Schiersteiner Kreuz – Wiesbadener Kreuz, A67 Autobahnkreuz Darmstadt – Autobahndreieck Rüsselsheim (temporäre Seitenstreifenfreigabe prüfen), A661 Kreuz Bad Homburg – Anschlussstelle Bad Homburg.
Zwei Menschen dürfen die Schriften im Büro der Sachbearbeiterin vorbeibringen, das war’s. Was ihn am Autobahnausbau stört, erklärt Willi Loose vom Aktionsbündnis.
Zunächst, dass der Autobahnausbau global betrachtet schlecht fürs Klima sei, auch fürs Frankfurter Klima. Er bringe zusätzlichen Verkehr - induzierten Verkehr, den es vorher nicht gab. Wie hoch dieser sei, solle die Stadt in Erfahrung bringen, fordert er. Auch fehle eine Klimabilanz, die die Auswirkungen von Bau und Betrieb der A661 und A66 mit Riederwaldtunnel ganzheitlich erfasse. Die zehn Meter hohen Schutzwände störten die Frischluftzufuhr aus der Wetterau.
Die Grünen im Römer freuen sich derweil über die Reaktion des Landes Hessen zum Autobahnausbau des Bundes. Bei drei von 30 Projekten stimmt das Land unter Vorbehalt zu (siehe Infobox), bei sieben Projekten sieht es keine Priorität. Gut für die Mobilitätswende in Frankfurt sei es, dass die A5 zwischen Frankfurt und Friedberg nicht zehnspurig werde, erklärt Julia Eberz (Grüne). Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne) begrüßt, dass die A5, die faktisch achtspurig sei, Lärmschutz bekomme.