Ideen für die zukünftige Frankfurter Innenstadt: Agentur des städtischen Wandels entsteht in der Braubachstraße

Bürger:innen können ihre Ideen für Zukunft der Frankfurter Innenstadt künftig in der Braubachstraße 7 einbringen. Eine erste Testwoche läuft Ende März. Bewerben kann man sich ab sofort.
Nur noch die blauen Lettern des Schildes, auf dem „Autobedarf“ zu lesen ist, erinnern von außen daran, dass hier in der Braubachstraße 7 einmal der in Frankfurt legendäre Laden „Autoteile-Schuwerack“ war. 1948 wurde er in der Innenstadt eröffnet und vor einem Jahr war Schluss. Innen hängt an einer Säule ein Zettel, auf dem steht: „Das Betreten der Liegenschaft im Baustellenzustand erfolgt auf eigene Gefahr.“
Nun soll hier nach der Sanierung die „Agentur des städtischen Wandels“ entstehen. „Stadt statt Autobedarf“ sei dabei der Fokus. Das betont Andrea Schwappach am Montagmittag. Sie ist in Frankfurt für das Bundes-Pilotprojekt „Post-Corona-Stadt“ die verantwortliche Leiterin im Stadtplanungsamt. Seit Mai 2021 laufen die Planungen für das auf drei Jahre angelegte Projekt.
Um was es dabei geht? Wie soll die Innenstadt in Zukunft aussehen? Und wie können die Menschen in der Stadt, das selbst mitgestalten? Planungdezernent Mike Josef (SPD) und Oberbürgermeisterkandidat betont, dass längst nicht mehr allein der Einzelhandel die Menschen in die Innenstadt zieht, Räumlichkeiten und öffentliche Orte müssten neu und kreativ bespielt werden.
Test-Versuche gab es bereits vergangenes Jahr. Etwa die Aktion „Sommer am Main“ am für Autos gesperrten Mainkai. Oder auch beim „Wohnzimmer Hauptwache“: Streetbasketball-Spielen an der Hauptwache oder ein Konzert im Kaufhaus, nennt Josef dann auch als Beispiele.
Die Fotos von diesen Veranstaltungen, die in diesem Sommer in ähnlicher Form wiederholt werden sollen, kleben am Pop-up-Schaufenster der Braubachstraße. Ein Vorgeschmack auf die Wanderausstellung des Deutschen Architekturmuseums „Zukunft Innenstadt Frankfurt“, die im Sommer startet. Bis Ende des Jahres soll die Sanierung abgeschlossen und die „Agentur des städtischen Wandels“ – ein Begegnungsraum sowie eine Koordinierungs- und Anlaufstelle – fertig sein.
Ein Ort für alle Frankfurter:innen. „Alle können Ideen einbringen. Es darf nur nicht kommerziell sein, aber ansonsten sind wir offen“, sagt Schwappach. Ob Workshops, Dialogrunden, experimentelle Rauminstallationen oder Vortragsreihen: Auf Wunsch könnten sich beispielsweise Gastronom:innen über ihre Zukunft in der Innenstadt austauschen. „Auch könnte sich hier mal ein Ortsbeirat treffen oder eine Redaktionssitzung einer Zeitung stattfinden oder ein Konzert“, so Schwappach.
Noch ist eben nichts konkret, viel Raum für alles. Hauptsache es geht um die gemeinsame Gestaltung der Innenstadt: Eine erste Testwoche gibt es vom 23. bis 31. März. Alle, die an einem dieser Tage den Raum nutzen wollen, können bis Anfang März Ideen und Konzepte per Mail an: zukunft-innenstadt@stadt-frankfurt.de einreichen.