Frankfurt und Umgebung - Tipps für den Ausflug ab nach draußen

Wärme, Sonne, Wochenend und freie Tage. Gründe genug, um zu schauen, welche neuen Freizeitführer für das Hessenland auf dem Markt sind. Wir haben ein paar Buchtipps zusammengestellt.

Himmlisches Hessen: 111 selige Vorschläge vor Ausflüge zwischen Bad Karlshafen und Odenwald
Es ist ein ungewöhnlicher Weg, den Autor Lothar Simmank beschreitet. „111 himmlische Orte in Hessen, die man gesehen haben muss“, preist der studierte Kirchengeschichtler seinen Freizeitführer an. Himmlisch können für Simmank dabei gleichermaßen kirchliche und weltliche Genüsse sein, und die Tipps führen an unbekannte wie bestens vertraute Örtlichkeiten in ganz Hessen. Von der hölzernen Feldkapelle in Bad Schwalbach-Langenseifen hat wohl wirklich noch nicht jeder gehört, das Gemalte Haus auf der Frankfurter Schweizer Straße entlockt Einheimischen in Punkto Neuigkeit hingegen nur ein müdes Lächeln. In jedem Fall aber hat Simmank Informationen zusammengetragen, die immer wieder in Staunen versetzen. Im hektischen Frankfurt assoziiert der gebürtige Sauerländer das Attribut himmlisch wohl mit Stille. Denn von der trubeligen Apfelweinkneipe auf der Schweizer Straße abgesehen sind die vorgestellten Orte meist wirklich eher still wie etwa das Bibelhaus, das Haus der Stille oder auch die Pilgerherberge im Holzhausenviertel. In Kassel zu Hause, setzt der Autor bei seinen Tipps auch einen Schwerpunkt auf Nordhessen. Doch Simmank hat himmlische Orte in ganz Hessen ausgemacht. Von Bad Karlshafen bis Lorsch, von Rüdesheim bis Freigericht bietet das Buch lesenswerte Ausflugstipps. Das im Emmons Verlag erschienene Buch ist Teil einer größeren Reihe von Freizeitführern. Rund drei Dutzend „111er“-Ziele sind bereits erschienen.

Künstlerisch wertvoll: Illustrierte Tipps
Ausflugstipps für Hessen gibt es viele, Bücher darüber auch. Aber selten wohl waren sie so liebevoll in Szene gesetzt wie in dem von Annegret Ritter herausgegebenen Werk. Die Illustratorin wurde bei einem Spaziergang durch den Park zu dem Buch inspiriert, als sie sich fragte, warum wir überhaupt gerne Ausflüge machen. Sie bat 20 Kolleginnen und Kollegen aus der Illustratorenszene, ihre ganz persönlichen Lieblingsausflugsziele zu nennen und persönlich zu illustrieren. Dabei herausgekommen ist ein buntes und fantasievolles Werk. Ob eine Wanderung durch den Naturpark Habichtswald, eine Fahrt mit der Weserfähre von Niedersachsen nach Hessen oder 58 weitere Tipps: Alle Empfehlungen machen Lust auf einen Ausflug, auch wenn es nicht immer Geheimtipps sind.

Am Main entlang: 527 Kilometer in 15 Etappen mit dem Fahrrad
Für das Rhein-Main-Gebiet ist der Fluss namensgebend und viele in der Mainmetropole vereinnahmen den Main als Frankfurter Fluss. Doch von den 527 Flusskilometern liegen nur ganze 75 überhaupt in Hessen. Solche und viele andere spannende Details offenbart Matthias Pieren in seinem Freizeitführer Den Main erradeln“. Der Premiumradweg aus dem Fränkischen bis nach Mainz ist seit vielen Jahren erschlossen, doch Bücher, die historische, kulinarische und touristische Tipps entlang des Flusses vereinen, sind bislang rar. Auf 15 Etappen und Kapitel verteilt Pieren seine Erkenntnisse. Los geht es natürlich an der Quelle des Mains, wobei das gar nicht so einfach ist. Denn es gibt als Quellflüsse den Roten und den Weißen Main und zu beiden Quellen im Fichtelgebirge kommt man nicht wirklich mit dem Fahrrad. Der große Frankfurter Goethe ist 1785 sogar zu Fuß gescheitert, als er eine der Quellen erkunden wollte, wie Pieren zu berichten weiß. Auch in Bayreuth ist der Main noch keine große Attraktion, weil meist hinter Beton versteckt. Erst hinter Kulmbach wird es dann auf den weiteren Etappen so richtig lauschig. Das Buch liefert für jede Etappe Tipps zur Einkehr und zur Übernachtung. Mit jeder Etappe kommt man Frankfurt ein bisschen näher. Dem Ort, wo der Main ja eigentlich hingehört.
Den Main erradeln, Matthias Pieren Die schönsten Fahrradtouren, Societäts-Verlag 2023, 1. Auflage, 160 Seiten, 18 Euro.

Mainz bleibt Mainz: Altstadt zu Fuß
Der Freizeitführer zur rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt ist ein Evergreen und nun schon in der achten, überarbeiteten und mit neuer Optik versehenen Auflage erschienen. „Mainz zu Fuß“ heißt das reichhaltig bebilderte Werk der gebürtigen Mainzerin Stefanie Jung. Da sie selbst auch als Tourguide arbeitet, ist die Ankündigung, das Buch sei ein „echter Insider-Guide“, wohl nicht übertrieben. Zehn Routen durch die Domstadt hat Jung ausgearbeitet und sich dabei auf Altstadt und Oberstadt konzentriert. Mit einer Ausnahme, Mombach, der „Mainzer Steppe“. Die einzelnen Routen werden übersichtlich mit Start- und Zielpunkt, Dauer, Wegstrecke und Anforderung vorgestellt. Immer wieder wird auch historisches Hintergrundwissen in Extraboxen vermittelt. Wer die Universitätsstadt am Rhein von der Altstadt bis zum Zollhafen zu Fuß erkunden will, ist mit diesem Buch bestens beraten.

Freizeit in Hessen: Praller Überblick
Das „Journal Frankfurt“ ist bekannt für seinen Gastroführer „Frankfurt geht aus“, beackert aber auch schon seit einigen Jahren die Sparte Freizeit. Das neueste Werk in diesem Bereich bietet einen üppigen Überblick über die Freizeitmöglichkeiten in Hessen. Übersichtlich mit Höhepunkten aus zehn Regionen, informativ mit 38 Zielen vor der Haustür, die näher vorgestellt werden, und kulturell ansprechend mit Porträts von 18 Museen. Vor allem der themenorientierte Überblick in den Kategorien Bewegen, Entdecken, Erfahren, Entspannen, Einkehren und Übernachten ist äußerst umfangreich und dürfte für all jene, die Anregungen suchen, keine Wünsche offen lassen.

Wie beim „Journal“ gewohnt, gibt es auch wieder jede Menge Rankings, sei es zu Radwegen, Kletterparks, Wanderwegen, Erlebnisparks, Tiergärten oder Indoorspielplätzen. Natürlich alles rein subjektiv. Natürlich liegt auch bei diesem Freizeitführer der Schwerpunkt auf Zielen in der freien Natur beziehungsweise an der frischen Luft. Doch die Tipps zur Einkehr, zu Museen, Kirchen, Klöstern, Heil- und Spaßbädern lassen auch bei schlechtem Wetter keine Langeweile in Hessen aufkommen.
