Hilfe für Frankfurter Straßenfeste

Das Schweizer Straßenfest fällt 2023 aus, der CSD wurde gerade so gerettet. Künftig soll es Geld im Haushalt für Feste geben.
Das Schweizer Straßenfest wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Eine Verschiebung in den September war noch überlegt worden, doch die wird es nicht geben. „Die organisatorischen und finanziellen Herausforderungen in Zeiten immens gestiegener Personal- und Logistikkosten wären zu groß gewesen“, heißt es in einer Mitteilung der Aktionsgemeinschaft Schweizer Straße am Donnerstag. Mit den Planungen für 2024 sei bereits begonnen worden. Es werde Unterstützung der Stadt und der Wirtschaftsförderung geben, Firmen, Vereine und auch Einzelpersonen könnten sich ebenfalls in das Fest einbringen.
Auch bei anderen Straßenfesten und Festivals gibt es finanzielle Probleme: Sicherheitsauflagen und hohe Energie- und Personalkosten sorgen für steigende Kosten. Fast hätte es aus diesen Gründen auch den Christopher Street Day (CSD) im Juli nicht gegeben. Die Veranstaltung konnte gerade so gerettet werden. Die Stadt hat Sponsoren gefunden und gibt selbst etwas dazu. „Wir müssen gemeinsam darüber nachdenken, wie wir den CSD längerfristig unterstützen können“, sagte Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) am Donnerstag im Stadtparlament. „Wir brauchen ein Gesamtkonzept.“ Auch Dimitrios Bakakis (Grüne) sagte, dass man sich schon bald für die Finanzierung zukünftiger CSDs zusammensetzen müsse. Pearl Hahn (Die Fraktion) forderte, dass die Sicherung des Fests langfristig im Haushalt festgelegt werden müsse.
Martin-Benedikt Schäfer (CDU) monierte, dass die Stadt es den Festen mit Auflagen und Gebühren „zusätzlich schwer“ mache. Etwa mit Kosten für Terrorabwehr, Ordner und Absperrgitter. Irgendwann gehe es nicht mehr, das erste Opfer sei nun das Schweizer Straßenfest. „Der CSD hat gerade noch so die Kurve gekriegt.“ Auch er forderte, dass die Stadt Geld für Feste in den Haushalt stellen müsse.
Das Aus für das Schweizer Straßenfest 2023 bedauert Sicherheitsdezernentin Annette Rinn (FDP). „Geld für Sicherheitsmaßnahmen wäre da gewesen.“ Aber es habe niemand gefragt. Aus dem Sonderbudget „Frankfurt Feste sichern“ hätte etwas beigetragen werden können. Diesen Sondertopf mit zwei Millionen Euro gab es von 2017 bis 2021, „doch da viele Feste in der Corona-Zeit ausgefallen sind, ist noch Geld da“. Ab 2024 sollen 600 000 Euro pro Jahr in den Haushalt für Feste gestellt werden, so Rinn. Aber: „Der Topf kann nur für bestimmte Kosten angezapft werden.“ Etwa für Sicherheitsmaßnahmen, nicht für Wasser, Strom oder Personal. Uwe Schulz (FDP) sagte, dass man darüber nachdenken müsse, „ob Kostenübernahmen großzügiger gestaltet werden können“.