Erster Entwurf zu Nida-Grabungen in Heddernheim vorgestellt

Die Grabungen sind noch nicht beendet. Wenn das geschehen ist, werden die Ergebnisse im Ortsbeirat 8 besprochen.
Für den Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) ist es ein wichtiger Schritt in Richtung einer Würdigung und Präsentation der römischen Überreste der Stadt Nida in Heddernheim: Zuerst werden die Grabungen auf dem Gelände In der Römerstadt 126-134 abgeschlossen und bewertet. Anschließend sollen die Ergebnisse und Befunde den Mitgliedern des Ortsbeirates vorgestellt werden.
„Wir haben noch nicht mit den Baumaßnahmen angefangen und es gibt derzeit weder einen Bauantrag noch eine Baugenehmigung“, stellte Frank Junker, Geschäftsführer der ABG, vor seiner Präsentation in der jüngsten Sitzung des Gremiums klar. Abschließende Planungen gebe es erst, wenn das Denkmalamt seine Grabungen beendet und bewertet habe. Einen ersten Entwurf stellte er dennoch vor. Darauf zu sehen sind mehrere in U-Form angelegte Baukörper mit vier bis sieben Geschossen und einer sich nach Norden öffnenden Grünfläche.
Hier sollen 191 Wohnungen samt Tiefgarage und eine Kita Platz finden. „Die alten US-Baracken werden demnächst abgerissen, ab Oktober werden die Baumfällungen erfolgen“, gab Junker einen zeitlichen Überblick. Die Dauer der wissenschaftlichen Untersuchung wird mit zwölf Monaten veranschlagt. Auf vier Teilflächen wurden bereits Befunde gesichert, unter anderem ein Töpferofen und ein derzeit noch verfüllter Keller. „Dieser wird auf Wunsch des Ortsbeirates freigelegt“, erläuterte Andrea Hampel, Leiterin des Denkmalamts. Nach den bisherigen Kenntnissen sehe es aber nicht so aus, dass auf dem Grundstück noch repräsentative Gebäude zu erwarten sind.
„Wir finden das Gelände und die Funde sehr wohl repräsentativ“, entgegnete Ralf Porsche (CDU). „Nida war der Hauport der Wetterau und es gibt bereits archäologische Funde wie Keller, Reste der römischen Weststraße, der Töpferofen, Reste einer Fußbodenheizung“ ergänzte Joachim Rotberg (CDU). Er will wissen, in wie weit diese Zeugnisse sichtbar und erlebbar gemacht werden können. Und ob Führungen vor Ort möglich seien. „Wir können uns vorstellen, Funde in den Baukörper zu integrieren, diese seien aber nicht an 365 Tagen im Jahr öffentlich zugänglich“, erwiderte Junker. Das sei nur über Führungen zu organisieren. Letztendlich entscheide das Denkmalamt, was erhaltungswürdig sei.
„Nida ist etwas besonderes und es reicht nicht die römische Geschichte am Tag des Denkmals zu präsentieren“, argumentierte Erik Harbach (Grüne). Er forderte, auf den geschichtlichen Rahmen einzugehen und erinnerte an den Koalitionsvertrag für Frankfurt. Sein Vorschlag: „Wir schauen erst einmal, was die Grabungen ergeben, und dann planen wir zusammen und machen etwas Besonderes aus diesem Viertel“.
Die römische Geschichte müsse vor Ort sichtbar sein, forderte auch Verena Rossow (Linke) und schlägt „Mut zur Lücke“ vor: eine freie, unbebaute Fläche, auf der Kinder und Schulklassen etwas über die Römer und die Stadt Nida erfahren können.
