Ortskerne schützen und aufwerten

Der Ortsbeirat 7 fordert, dass bereits gefasste Beschlüsse in die Tat umgesetzt werden, damit sich das Erscheinungsbild der Frankfurter Stadtteile nicht erheblich verändert. Für die Hausener Mitte soll es eine eigene Ideenwerkstatt geben.
Der Ortskern in Hausen scheint sich im Umbruch zu befinden. Die Gaststätte im „Hausener Dorfkrug“ ist seit kurzem zu wie auch die Filiale der Frankfurter Sparkasse. Aktuell scheint auch das Kulturzentrum Hausener Brotfabrik in seiner Existenz bedroht, da ein Investor Interesse an dem Grundstück hat und mit dem Eigentümer über einen Kauf verhandelt (wir berichteten).
Alles Entwicklungen, die die Menschen vor Ort aufschrecken. Sie befürchten wie auch der zuständige Ortsbeirat 7, dass dadurch „dem Ortskern geschadet und sein Erscheinungsbild erheblich verändert“ wird. Daher hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung einen SPD-Antrag mehrheitlich bei drei Gegenstimmen aus der CDU-Fraktion auf den Weg gebracht. Ziel ist es, die Ortskerne im Ortsbezirk 7 zu schützen und aufzuwerten.
So fordert das Gremium erste Ortsbeiratsbeschlüsse, die im Nachgang zur Planungswerkstatt Praunheim im Jahr 2013 und der Ideenwerkstatt Rödelheim (2016) gefasst wurden, in die Tat umzusetzen. Diese beschlossenen Ideen seien das Ergebnis einer umfangreichen Beteiligung von Bürger:innen gewesen. Je länger aber konkrete Umsetzungsschritte weiter auf sich warten lassen, umso enttäuschter seien die Menschen, die sich engagiert hatten. Zugleich fordert das Stadtteilparlament für den Ortskern Hausen ebenfalls eine Ideenwerkstatt, um ihn zu schützen und aufzuwerten.
„Wir müssen hier hartnäckig bleiben und immer wieder nachbohren“, erläuterte SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Sasse den Vorstoß. Zwar heiße es immer wieder aus der Stadtverwaltung, es fehle an Personal, um erste Projekte anzugehen, aber davon dürfe sich der Ortsbeirat nicht entmutigen lassen.
Für Thomas Rätzke (CDU) ist die SPD-Initiative lediglich „ein Schaufensterantrag. Es wird so getan, als ob Bürgerbeteiligung gewünscht wird. Aber danach tut sich nichts. Das ist frustrierend für die Menschen, die sich eingebracht hatten“. Torben Zick (Farbechte) erinnerte daran, dass bei der Umsetzung von Ergebnissen aus der Ideenwerkstatt Rödelheim seitens der Stadt immer ein „Zeithorizont von 2030 die Rede war. Das war für uns Okay“. Daher halte er diese Form der Partizipation für richtig, auch als „Instrumentarium gegen Gentrifizierung“. Ingmar Müller (Grüne) betonte, wie wichtig es sei, die Ortskerne zu schützen und aufzuwerten. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in Hausen befürwortete Michaela Will (SPD) „eine Ideenwerkstatt als passendes Instrument“. Dem pflichtete Farbechte-Fraktionschefin Inge Pauls bei: „Wir müssen den Finger in die Wunde legen und wissen, was in den Stadtteilen passiert.“