Gymnasium will sich umbenennen

Das Gymnasium Nied will künftig Adorno-Gymnasium heißen. Immerhin zieht die Bildungsstätte in eineinhalb Jahren an den Campus Westend, in Rufweite des Adorno-Denkmals und des Adorno-Platzes.
Das Gymnasium Nied soll künftig Adorno-Gymnasium heißen. Das wünscht sich die Schulgemeinde, das wünscht auch der Ortsbeirat 6. Einen entsprechenden Antrag von CDU und SPD hat das Gremium jüngst einstimmig verabschiedet. Obwohl der Frankfurter Westen die Schule ja bald verlieren wird. In etwa eineinhalb Jahren zieht das Gymnasium ins Westend, an den Campus der Goethe-Uni.
Ihren derzeitigen Namen trägt die Schule, weil sie eigentlich im Stadtteil Nied entstehen sollte. Das hat nicht geklappt, das auserkorene Grundstück liegt zu nah am Industriepark Griesheim. Der Name ist also irreführend, zumal die Schüler im Provisorium an der Palleskestraße in Höchst lernen, nicht in Nied. Dennoch hat sich die Schulgemeinde stets zum Standort bekannt, sagt Schulleiter Mathias Koepsell. „Wir sind gerne hier.“
Schule will Schwerpunkt setzen
Für den neuen Standort an der Uni muss aber ein neuer Name her. „Wir schauen ja fast auf Adornos Schreibtisch“, sagt Koepsell. Der Schulleiter meint das nicht nur metaphorisch. Der Theodor-W.-Adorno-Platz ist nicht nur offizielle Uni-Anschrift. Auf der Freifläche im Herzen des Campus Westend steht tatsächlich auch ein großer Schreibtisch in einer Glasvitrine, das Adorno-Denkmal, das von der Robert-Mayer-Straße auf den neuen Campus gezogen ist.
Da darf eigentlich ein Adorno-Gymnasium in der Nähe nicht fehlen. Die Schule will auch einen Schwerpunkt auf die Gesellschaftswissenschaften legen, sagt Koepsell. Adorno war ein Universalgelehrter, findet der Schulleiter. Entsprechend soll auch die Schule allgemeinbildend sein. Vielleicht ist der Vorstoß eine Art Rückversicherung, damit das bloß alles gut geht mit dem baldigen Umzug. Nicht zuletzt hofft der Schulleiter, dass die Stadt das Gebäude so baut, dass ein Bezug zur Uni zu erkennen ist.
Der Ortsbeirat 6 wünscht der Einrichtung derweil alles Gute. „Da steht ein super Konzept dahinter, sagt Ortsvorsteherin Susanne Serke (CDU). „Die Schüler können froh sein, an einer so guten Schule gelandet zu sein.“