Sicherer Überweg zum Mainufer

Die Stadt will einen Ampel-Überweg für den Fuß-und Fahrradverkehr an der Speicherstraße bauen. Auch der angrenzende, gepflasterte Westhafenplatz könnte dabei mit einem Radweg ausgestattet werden.
Wer derzeit zu Fuß oder mit dem Fahrrad am Westhafenplatz die Speicherstraße überqueren will, muss Geduld haben. Mehrere Fahrbahnen, die Gleise der Hafenbahn und Barrieren gilt es zu überwinden. Einen Überweg gibt es dort nicht. Das will die Stadt ändern. Bis 2025 soll unweit der Friedensbrücke eine barrierefreie Ampelanlage entstehen. Die Pläne dazu stellte ein Vertreter des Amts für Straßenbau und Erschließung (ASE) jetzt vor.
Derzeit fehle an der unübersichtlichen Stelle eine sichere Querungsmöglichkeit für den Fuß- und Radverkehr, sagt ASE-Mitarbeiter Leon van Keulen. Dabei sei der Bereich stark frequentiert. Viele seien dort zwischen Hauptbahnhof und Sachsenhausen oder dem Mainufer unterwegs. Um die beiden von der Hafenbahn getrennten Fahrspuren der Speicherstraße überqueren zu können, müsste man mit dem Rad umständlich einen S-förmigen Bogen fahren, um Poller und erhöhte Bordsteine zu umfahren. Wer zu Fuß geht, warte meist auf den Gleisen in der Mitte, so der ASE-Mitarbeiter, „gemütlich sieht anders aus“. Vor allem für blinde, sehbehinderte und mobilitätseingeschränkte Menschen sei die Kreuzung schwer zu überqueren.
Mit einer Bedarfsampel, die auch die Hafenbahn berücksichtigen müsse, soll das Problem gelöst werden, so van Keulen. Obwohl dafür mehrere Verkehrsinseln mit Ampel bestückt werden müssten, sollen Menschen künftig „in einem Zug“ rüberkommen. Vor allem Radfahrende würden einen Zwischenstopp nicht akzeptieren. Der Übergang soll bis zur Schleusenstraße führen und möglichst ebenerdig verlaufen. Taktile Bodenelemente sollen Blinde und Sehbehinderte führen.
Noch sei die Planung nicht abgeschlossen, so van Keulen. Überlegt werde etwa, die neuen Verkehrsinseln zu begrünen und dort Bäume zu pflanzen. Ein Anwohner wies darauf hin, dass die Kreuzung schon jetzt unübersichtlich sei. Nötig seien auch noch Abstimmungen mit dem privaten Eigentümer des Westhafenplatzes, so der ASE-Mitarbeiter. Vorgesehen sei, die Bau- und Finanzierungsvorlage im kommenden Jahr zu beschließen. Dann könnte 2024 / 2025 mit den Arbeiten begonnen werden.
Radweg über Westhafenplatz
Mitglieder des Ortsbeirats begrüßen die Pläne. „Da warten wir schon lange darauf“, sagt der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Alexander Mitsch. Wichtig sei jedoch, dass im Zuge dessen auch ein Radweg über den Westhafenplatz geführt werde, „ohne Pflastersteine“. Sollte sich der Eigentümer dem verweigern, könnte die Strecke eventuell auch um die Tiefgarageneinfahrt herum verlaufen. Sara Steinhardt (CDU) gibt zu bedenken, dass eine zweigeteilte Ampel von den Leuten nicht genutzt werde, „da werden Leute einfach so rübergehen“. Nur eine Mittelinsel ohne Ampelschaltung sei wegen der Hafenbahn jedoch nicht genehmigungsfähig, räumt Leon van Keulen ein. Auch könnten dann blinde oder sehbehinderte Menschen die Straße nicht alleine überqueren.