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Gutleut-Tage bieten Einblicke in schicke Hafenkulisse

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Von: Fabian Böker

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Nadine Tannreuther organisiert die Gutleut-Tage. Sven Pawelka von Main Westhafen ist als Kooperationspartner dabei.
Nadine Tannreuther organisiert die Gutleut-Tage. Sven Pawelka von Main Westhafen ist als Kooperationspartner dabei. © Renate Hoyer

Die 9. Auflage der Gutleut-Tage soll abermals Vorurteile in einem Viertel abbauen, in dem zwei Welten aufeinander treffen. Dazu gibt es ein komplett neues Konzept.

Seit 2016 gibt es die Gutleut-Tage, selbst Corona hat die Kulturwoche im Stadtteil überstanden. Die Idee ist, die Anwohner:innen untereinander zu vernetzt, damit Informationen besser fließen können. Doch wird jetzt, bei der 9. Auflage, alles anders.

Das Programm erstreckt sich diesmal nicht auf eine Woche, sondern nur auf ein Wochenende. Am Freitag, 9., und Samstag, 10. September, stehen unter anderem ein Weintasting, eine Fototour, ein historischer Vortrag und ein Frühschoppen auf dem Plan.

„Wir stehen mit dem Programm noch am Anfang.“ Dass Nadine Tannreuther das so sagt, obwohl sie seit Anfang an eine der zwei treibenden Kräfte der Veranstaltungsreihe ist, liegt am Konzept der Gutleut-Tage. Als studentisches Projekt begonnen, soll es noch immer so sein, „dass wir alles nur anschieben und die Strukturen vorgeben“, erklärt sie. „Gestalten sollen das Programm dann alle gemeinsam.“ Etwa mit den Kooperationspartnern, die Tannreuther und ihr Mitstreiter Yasar Honneth wie jedes Jahr mit ins Boot holen. Einer davon ist Sven Pawelka. Er ist Mitglied der Geschäftsführung von Mainwesthafen, einem nebenberuflichen Unternehmen zur Vermarktung von Wohnungen am Westhafen. Seine Firma war im Vorjahr erstmals bei den Gutleut-Tagen dabei, bot eine Hafenführung an, die über die Häuser und Wohnungen des Westhafenviertels informierte. „Dieses Jahr könnten wir uns vorstellen, eine Wohnung auch von innen zu zeigen“, denkt Pawelka laut. „Eine Art Home Story, um Vorurteile abzubauen und zu zeigen, dass der Westhafen auch Teil des Gutleutviertels ist.“

Mitmachen

Wer mitmachen möchte bei den Gutleuttagen, kann sich bei der Initiative Gutleutviertel melden, per E-Mail an dasgutleutviertel@gmail.com.

Nadine Tannreuther ist von der Idee begeistert. Auch für sie gehört der Westhafen zum Gutleutviertel: „Egal, wo man hier steht, schon an der nächsten Ecke sieht es wieder anders aus. Das macht das Viertel aus.“ Vom schicken Westhafen mit Bootsanlegesteg und dem markanten gläsernen Tower am Main geht es in nur wenigen Metern ins Gutleutviertel mit seinen Gründerzeitaltbauten, dunklen Eckkneipen und dem Finanzamt im Klinkerbau, in einem Hinterhof stehen Bänke, spielen Kinder auf dem Spielplatz.

Aber warum nun der Wandel im Konzept? „Die Luft war einfach raus nach acht Auflagen“, erklärt Tannreuther. „Wir wollen mal etwas Neues probieren.“ Dabei soll es nicht weniger Inhalt geben, das Programm soll nur komprimierter werden. Menschen, Gruppen und Initiativen aus dem Stadtteil können sich melden und Ideen einbringen.

Wichtig ist es Tannreuther und Honneth, dass der familiäre Charakter der Gutleut-Tage erhalten bleibt. Besucherzahlen seien noch nie ein Maßstab gewesen. Die 31-Jährige weiß, dass die Veranstaltung eventuell noch mehr Potenzial hätte. Man könnte Fördergelder beantragen, auf Social Media präsenter werden. Aber: „Wir wollen uns verbessern, nicht vergrößern.“

Unterstützung kommt von der Stadt, Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) übernimmt die Schirmherrschaft. Er könne „nur empfehlen, der Einladung zu den Gutleut-Tagen zu folgen“. Denn in kaum einem anderen Viertel „kommen so viele unterschiedliche Einflüsse zusammen, ist so vieles im Wandel“.

Auch der Westhafen ist Teil des Gutleutviertels.
Auch der Westhafen ist Teil des Gutleutviertels. © ROLF OESER

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